IRON CURTAIN – METAL GLADIATOR

Iron Curtain - Metal Gladiator

IRON CURTAIN

Titel: METAL GLADIATOR

Label: DYING VICTIMS PRODUCTIONS

Spieldauer: 22:56 Minuten

VÖ: 24. Februar 2023

Mit der EP „Metal Gladiator“ geben die Hardrock-Speed-Headbanger IRON CURTAIN aus dem spanischen Murcia endlich mal wieder ein neues Lebenszeichen von sich.

Während viele andere Bands gerade während der Pandemie ungewohnt produktiv wurden, war es nach der direkt vor Corona veröffentlichten letzten Scheibe „Danger Zone“ gefühlt schlagartig still um IRON CURTAIN geworden. Könnte natürlich auch daran liegen, dass 2020 der langjährige Leadgitarrist Miguel Angel Lopez ausgestiegen war und mit Juanma Fernández erst 2021 ein neuer Mann gefunden wurde.

Im direkten Vergleich mit den ersten drei Kracheralben fand ich „Danger Zone“ musikalisch und produktionstechnisch auch erschreckend unspektakulär, dünn und zahm: Zu viel Classic Rock (das können andere Bands einfach besser), zu wenig räudiger Speed, zu wenig Rotz. Keine Ahnung, ob besagter Personalwechsel direkt dafür verantwortlich ist – aber mir scheint es, als hätten sich IRON CURTAIN seit dem Vorgänger eine erfolgreiche Frischzellenkur gegönnt und bei „Metal Gladiator“ wieder mehr auf alte Stärken besinnt. Was soll ich sagen? Hell Yeah, Rotz und Rohheit sind zurück! Da sind definitiv wieder mehr Tank, Exciter und Savage Grace drin.

Song- und soundtechnisch ist die EP in zwei Hälften aufgeteilt (hier passt die von Dying Victims gewohnt liebevoll gestaltete und umfangreich ausgestattete Vinylausgabe optimal):

Als Erstes knallt uns die Band nach einem kurzen Akustikgitarren-Intro die brandneuen Kracher ‚Burn In Hell‘, ‚Rattlesnake‘ (einziger Song, der auch für das nächste vollständige Album geplant ist) und ‚Metal Gladiator‘ um die Ohren. Alle drei Songs schließen song- wie soundtechnisch wieder direkt an die bissigen ersten drei Alben der Band an. Highlight ist dabei imho klar der grandiose (EP-exklusive) Titelsong und Fistraiser ‚Metal Gladiator‚, der zukünftig Pflichtbestandteil bei allen Gigs der Band sein sollte.

Danach hören wir drei (Proberaum?-)Neueinspielungen der wohl besten Songs des von mir oben bemängelten Vorgängers „Danger Zone“ mit verschiedenen prominenten Gastgitarristen: ‚Rough Riders‘ (mit Noboru Jero Sakuma von Gorgon, Abigail und Metalucifer), ‚Stormbound‘ (mit Blumi von Metal Inquisitor – R.I.P. und Midnight Rider) und ‚The Running Man‘ (mit Harry Granroth von RAM). Ich vermute mal, dass diese in der Phase der Gitarristensuche aufgenommen worden sind. Und was soll ich sagen? Geil! Gefallen mir auf Anhieb besser als die ursprünglichen Albumaufnahmen und haben damit definitiv mehr Sinn und Charme als die meisten halbgaren Demo-Bonustracks, mit denen viele andere Bands ihre Alben sonst so „aufpeppen“.

Welcome back, IRON CURTAIN! Meine Erwartungen für den anstehenden fünsten Longplayer sind damit so hoch gest(r)eckt wie meine Daumen und Pommesgabeln.

Joe Nollek vergibt 8,5 von 10 Punkten