INNER AXIS – MIDNIGHT FORCES

INNER AXIS

Titel: MIDNIGHT FORCES

Label: Fast Ball/Bob Media

Spieldauer: 52:24 Minuten

VÖ: 22. März 2024

Obwohl es sie schon seit Ewigkeiten gibt und schon zwei Alben auf dem Buckel haben, mir sind INNER AXIS noch nicht untergekommen. Das Bandfoto auf dem Cover und der Albumtitel versprechen mir aber, dass ich Gefallen finden dürfte an diesem Kieler Quartett.

In der Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein scheint man viel Zeit zu haben, sich ganze Abende mit Serien und Filmen um die Ohren zu hauen. Zumindest machen eine ganze Reihe der Songs den Eindruck. Manche mehr. Manche weniger. Aber ich erinnere mich, damals auf dem Schulhof. Da hieß es auch „Hast du gestern gesehen?“ Oder nach dem Kino. Und so scheint im Probenbunker von INNER AXIS ein DVD-Player zu stehen. Nach geschautem Film kommen dann die Ideen. Zumindest für die Texte.

Versprochen habe ich mir nach dem ersten Anblick der CD klassischen Heavy Metal. Knackige Gitarrenarbeit, das ein oder andere Solo, hie und da mal eine epische Passage, da und dort Double Bass Drumming. Und Chorüsse. Am liebsten mehrstimmig. Zum mitgröhlen. Vielleicht nicht beim ersten Hören, aber dann.

Ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage „Midnight Forces“ hält dieses Versprechen. Schon der Opener ´I Am The Storm´ ist eine echte Granate. Da sehe ich nicht nur mich vor der Bühne. Die Fäuste in der Luft. Und am nächsten Tag ohne Stimme. Ich habe damals schon mit „Karate Kid“ nicht wirklich was anfangen können. Darum entzieht sich mir auch die Faszination von „Cobra Kai“. Das ändert aber nichts daran, dass ´Strike Of The Cobra´ ein wirklicher Hit ist. Auch hier ist der Höhepunkt der Refrain. „Cobra never dies„.

Der Titeltrack mit den maidenesken Basspassagen ist schon  2023 als Single erschienen. Dieses Break als Ruhepunkt ist aber auch grandios. Bei ´This Is The Way´ werde ich zum „Bounty Hunter„, da fällt mir ein, warum gibt es eigentlich keine roten Bounty mehr? Die würden auch besser zu der Trompete passen, die hier am Anfang steht. Wild West Feeling inklusive.

Danach wird erst mal gemetzelt. In ´Evil Dead´ lassen INNER AXIS die „Armee der Finsternis“ los, „300“ Krieger rufen den ´Spartan War-Cry´. Auch hier ein paar kleine maideneske Klänge. So wird bis zum letzten Song gefochten, gekämpft, gelitten und gesiegt. Mit ´Master & Commander´ haben die Jungs auch einen Film im Angebot, der von einem meiner liebsten Schauspieler getragen wird. Und der Abschluß ´Blade Of Glory´ ist echt grandios, würde auch auf einem Album von Visigoth oder The Night Eternal strahlen.

INNER AXIS haben es geschafft. Die haben mir eine Scheibe hingezaubert, die einfach nur erfreut. Unpeinlich eingängig, mit „Ho Ho Hos“ und Klischees. Sie nehmen die Musik ernst, die Texte nicht ganz so. Ein Augenzwinkern, ein Grinsen. Damit sind sie den Pfälzern von Hammer King nicht ganz weit entfernt. Das würde auch auf der Bühne gut zusammen gehen.

In the end I found peace“ – wenn das kein schöner Schlußsatz ist. „Stand together till we die

 

 

Mario Wolski vergibt 8,5 von 10 Punkten