INHUMAN CONDITION – RAT GOD

INHUMAN CONDITION

Titel: RAT GOD

Label: BLACK SERPENT RECORDS

Spieldauer: 32:46 Minuten

Jeramie Kling (Venom Inc, The Absence, Goregäng, Ex-Massacre), zuständig für Schlagzeug und Gesang sowie Taylor Nordberg (u.a. Göregang, Ex-Massacre) an der Gitarre gehen mit Terry Butler (Ex-Death, -Massacre, -SFU, Obituary) im Schlepptau auf die Erzeugung einer Massacre Reinkarnation. Warum? Das Debütalbum „Rat God“ der Plagiatstruppe wirft ein wenig Bedenken auf, was denn die Absicht der Scheibe ist. Ist man geneigt, die alte Band zu ärgern? Will man Kam Lee ans Zeug flicken? Aber zunächst zum „künstlerischen“ Aspekt.
Welche Musik darf man hier erwarten? Richtig, Achtziger/Frühneunziger US-amerikanischen Death Metal mit überdeutlichen Thrash-Reminiszenzen. Einfach gestrickt, straight forward und weitestgehend ohne Schnörkel, wenn man von einigen zerrenden Soliausflügen mal absieht. Sowohl Coverartwork als auch der verwendete Schriftzug sind Massacre-esk bis zum Abwinken. Das Cover wurde vom britischen Künstler Dan Goldsworthy angefertigt und sieht auf den ersten Blick wie ein Werk von Ed Repka aus.
Natürlich trifft diese frappierende Ähnlichkeit auch auf die Musik zu. Die Grenzen in den sich INHUMAN CONDITION bewegen sind eng gesteckt. Künstlerisch verstärkt wird die Truppe durch den Cannibal Corpse Schießbudenmeister Paul Mazurkiewicz, der einige Lyrics zum Album beigesteuert hat. An der Klampfe schreddert bei einigen Tracks – wie könnte es anders sein – der ehemalige Massacre Riff-Gott Rick Rozz munter die Saiten. Musikalische Überraschungen erleben wir auf der Platte keine und dennoch ist es ein grundsolides Album. Bei Tracks wie ‚Killing Pace‘ oder ‚Tyrantula‘ sind ein paar fräsende Passagen eingebaut, die recht erfrischend klingen. Solotechnisch meint man wirklich man befindet sich auf der „From Beyond“.
Wer den frühen Ami Death Metal verehrt ist gehalten hier mal reinzuhören. Sicherlich legen INHUMAN CONDITION hier kein Lehrstück in Sachen Death Metal vor, aber ein schicke Scheibe um einen Klassikerabend einzuläuten. Wenn da nicht der mehr als fade Beigeschmack im Hinblick auf Massacre wäre. Oder anders gesagt: muss man seine persönlichen Befremdlichkeiten gegenüber den ehemaligen Bandmates denn tatsächlich so auf die Spitze treiben? Ich enthalte mich einer Benotung, das muss jeder mit sich selbst ausmachen.

Ingo Holzhäuser vergibt keine Bewertung