INGESTED – THE TIDE OF DEATH AND FRACTURED DREAMS

INGESTED

Titel: THE TIDE OF DEATH AND FRACTURED DREAMS

Label: Metal Blade Records

Spieldauer: 45:06 Minuten

VÖ: 05. April 2024

Anhänger von INGESTED und Fans des Slam/Brutal Death Metal/Deathcore dürfen sich seit 2020 fast jedes Jahr über neue Songs freuen, die sich tief in die Synapsen bohren und auch live sehr geil abgehen. Nur 2023 gab es keine neue Platte der Truppe aus Manchester, was eigentlich auch nicht so gravierend schlimm gewesen ist, denn Jason Evans (Vocals), Sean Hynes (Guitars, Backing Vocals) und Lyn Jeffs (Drums) waren auf Tour mit CANNIBAL CORPSE und anderen Szenegrößen und sie arbeiteten an “The Tide of Death and Fractured Dreams”, dass eure Sinne ab dem 5. April 2024 verprügeln wird.

Wir arbeiten hinter den Kulissen ständig an neuer Musik. Es ist fast so, als ob wir nie aus dem Schreibzyklus herauskommen würden. Wenn die Ideen weiter fließen, können Sie sie auch voll ausnutzen.

Nach dem wirklich sehr geilen “Ashes Lie Still” wollen INGESTED auch auf “The Tide of Death and Fractured Dreams” Vollgas geben, ihre brutalen Blastbeats und Double-Bass-Attacken raushauen, zerstörerische Riffs abfeuern und alles in seine Atome zerlegen, dass sich unmittelbar im Weg befindet. Die Band hat all ihre Erfahrung, ihr Können und ihre Kunstfertigkeit in die zehn pointierten neuen Songs von “The Tide of Death And Fractured Dreams” eingebracht und so soll das neue Werk in seiner Gesamtheit bösartiger sein.

Wie bösartig die neue Platte des Extreme-Metal Trios wird konnte man bereits in den beiden Singleauskopplungen ´Paragon of Purity´ und ´Pantheon´ erahnen, was denn da noch auf uns zukommt erfahrt ihr zum einem großen Teil in diesem Artikel, denn ich kann jetzt schon vorwegnehmen, dass man diese Symphonie der Brutalität hören muss und mit Worten nicht vollends beschreiben kann. Ich gehe jetzt einfach davon aus dass ihr die beiden Singles schon gehört habt und beginne mit Song #2 auf der Tracklist. ´Endless Machine´ feuert mit einer Wucht aus den Boxen, aber das nur phasenweise, sodass man nicht während der kompletten Spieldauer in den Sessel gedrückt wird. Die instrumentalen Passagen, in denen die Gitarren fett schreddern und die Blastbeats das Trommelfell beackern, sind so bockstark, da braucht es auch kein ständiges Dauerfeuer. Geheimnisvoll gehen INGESTED in ´Where No Light Shines´ zur Sache, aber nur zu Beginn, versprochen! Mit Josh Middleton von SYLOSIS haben die Briten bei ´Expect To Fail´ und mit Mark Hunter von CHIMAIRA bei ´In Nothingness´ zwei Gäste am Start. Während Josh in ´Expect To Fail´ abgeht, ballert Marc aus ganzer Kehle während ´In Nothingness´ durch den Raum. Dazwischen sind mit dem nicht ganz so brachialen aber trotzdem sehr eindringlichen ´Starve The Fire´ und der instrumentalen Nummer ´Numinous´ zwei weitere Tracks die beweisen, wie vielseitig und auch erfahren INGESTED mittlerweile sind.

Wenn wir Cleans oder melodische Motive hinzugefügt haben, dann deshalb, weil der Song es erforderte. Wir haben auf Ashes auf jeden Fall mehr Melodien erforscht – hier und da ein paar klare Vocals –, also hatten wir wieder einmal keine Angst, in dieses Gebiet einzutauchen. Letztendlich werden wir das tun, was dem Song am besten dient, und wenn das ein komplett klarer Gesangsteil ist, dann soll das so sein.

Wenn im vorletzten Song “Burn it down” aus Jason Evans Kehle georgelt kommt, im Nachgang creepy Clearvocals folgen und on top noch gefauchter Gesang gepaart mit einem SoundMix aus Heavy Metal, Deathcore und Death Metal kommt, dann macht das schon richtig Spaß zuzuhören. ´A Path Once Lost´ schließt “The Tide of Death and Fractured Dreams” nach 45 Minuten ab und macht mich erneut sprachlos ob dem brutal geilen Vibe, der mich zu Beginn des Songs mit seiner musikalischen Sanftheit umarmt um mich dann nach brutaler Art des Hauses wegzuföhnen – Goosebumps-Alarm!

Erst letztes Jahr waren INGESTED noch Support für CANNIBAL CORPSE, in diesem Jahr kehren sie als Headliner ihrer eigenen Tour zurück und das hochverdient. Klar, die Jungs sind bei weitem noch nicht in die Sphären von CANNIBAL CORPSE oder anderen großen Bands vorgedrungen, aber die britische Abrissbirne ist auf dem besten Weg dahin. Wer seit 2020 ein bockstarkes Album nach dem anderen liefert und dabei stets eine Weiterentwicklung in Sound und Lyrics erkennen lässt, der steht früher oder später am “Head of the Table”. Genau dort werden auch INGESTED eines Tages stehen und mit ihren harten Breakdowns, ihre brutalen Slams und Riffs samt den fetten gutturalen Vocals die Crowd weghauen, die das gute Handwerk der Briten zu schätzen wissen!

Tobi Stahl vergibt 9 von 10 Punkten