ILLUSION FORCE
Titel: HALFANA
Label: FRONTIERS RECORDS
Spieldauer: 63:30 Minuten
VÖ: 13. Dezember 2024
Die japanische Power Metal Band ILLUSION FORCE stellt ihr erstes weltweites Release “Halfana” vor, das von Matias Kupiainen (Stratovarius) gemixt wurde und in dreizehn atemberaubenden Tracks „Extreme Power Metal with classy arrangements and catchy choruses“ präsentiert.
ILLUSION FORCE haben bereits zwei Studioalben über das japanische Label King Records auf den Markt gebracht und spielen wahnwitzigen Hochgeschwindigkeits-Power-Metal mit Twin-Gitarren und packenden Soli, gegenüber dem der Sound ihrer Vorbilder Dragonforce und anderen so manches Mal wie Doom Metal anmutet.
Doch damit nicht genug, die Band veranstaltet auch noch so einiges daneben. Es passiert ständig etwas in den theatralischen, kreischenden Vocals, den aufmüpfigen Keys bis hin zu kuriosen Musical-Elementen. Man stelle sich eine metallische Alice im Wunderland Vertonung auf Speed vor, bei der man sich unwillkürlich fragt: Parodie, Wahnsinn oder Herzensangelegenheit?
Beim großartigen `Captan #5´ wird die Vokalpower durch Gast Ivan Giannini (Derdian, Violet Eternal) sogar noch verdoppelt, während das folgende `Protector Of The Stars´ sowie später auch das mitreißende `Bittersweet ´53´ etwas bieten, das man Swing Metal nennen könnte. Jeweils kommen die Strophen mit schwingendem, zum Fingerschnippen einladenden, entspannten 70s Vocals daher, um dann in fette Hammerfall-Chöre und Chorusse überzugehen. Dagegen wirkt der temporeiche, hymnische Titelsong fast schon ein wenig gewöhnlich.
Dem Ganzen setzt aber das vierteilige Epos „Hibari“ die vielseitige Krone auf, das von Blastbeats und Black Metal Gekreische über pfeilschnellen Power Metal und japanisch-folkloristische Elemente bis zu opern- und operettenhaften Passagen alles zu bieten hat.
Insgesamt eine packend-atemberaubende Scheibe, die viel mehr ist als eine bloße Kopie oder ein Klon der Vorbilder, dafür ist das Dargebotene viel zu facetten- und abwechslungsreich und musikalisch viel zu ausgefeilt, fesselnd und unterhaltsam.
Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten