IGNITED – CRADLE OF THE WICKED

IGNITED

Titel: CRADLE OF THE WICKED

Label: INDEPENDENT RELEASE

Spieldauer: 40:23 Minuten

VÖ: 27. Oktober 2023

Die mittlerweile in Stockholm beheimateten Heavy Metaller IGNITED wurden 2017 in Brasilien gegründet, veröffentlichten 2019 ihr Debütalbum “Steelbound” und sind nun bereit für den Release ihres Zweitlings “Cradle of the Wicked”.

Das brasilianisch-schwedisch-britische Quartett macht Heavy Metal der alten Schule, aber irgendwie wäre eine Reduzierung darauf zu kurz gegriffen, denn einerseits wird hier bei aller Tradition und Power der Sound gekonnt in die Neuzeit transformiert, andererseits schielen einige der zehn Stücke mehr oder weniger stark auch Richtung Power, Prog und Thrash Metal.

Der packende Titelsong schreit förmlich nach Judas Priest Vergleichen, andere versprühen US Metal Vibes á la Virgin Steele, Nevermore oder Iced Earth, so beispielhaft der Ohrwurm `At the Damned’s Hall´, wieder andere wie das majestätische `Life Goes By´ flüstern dem Hörer leise Savatage ins Ohr.

Cradle Of The Wicked” ist gleichzeitig Zeitreise wie Parforceritt durch den musikalischen Almanach des Metal. Und so ist der fehlende stilistische rote Faden auch so ziemlich der einzige Vorwurf, den man der Band machen kann, was das Ganze aber auch enorm abwechslungsreich und kurzweilig macht.

`Bloody Satisfied´ ist die Power Metal Rakete im IGNITED Arsenal mit atmosphärischem Chorus, `Uncontrollable´ ein eher moderner, wuchtiger Brecher und nicht das einzige Stück, bei dem die Vocals an Hammerfall erinnern.

Während die Midtemmp Nummer `The Sewer Lords´ und das energetisch-dynamische `Nightshift´ eher Hardrock Vibes versprühen, ist das folgende `Tearing Down The Walls´ heavy, schnell und trashig und macht keine Gefangenen.

Fazit: Hervorragender Silberling, der zugleich oldschoolig und zeitgemäß, heavy und melodisch, tempo- und variantenreich ist und über großartige Instrumentalarbeit und kraftstrotzende, variable Vocals verfügt.

Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten