ICON OF SIN – LEGENDS

ICON OF SIN

Titel: LEGENDS

Label: Frontiers Music

Spieldauer: 56:07 Minuten

VÖ: 04. August 2023

Die Brasilianer von ICON OF SIN begeisterten Metaller und Presse 2021 mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum “Icon Of Sin” und verblüfften vor allem die Anhängerschaft von Iron Maiden, da der IOS Frontmann Raphael Mendes zu 99% wie Mr. Dickinson klingt. Mendes startete seine noch junge Karriere als YouTuber indem er Coversongs auf die beliebte Plattform lud und viel Zuspruch dafür bekam – auf diese Weise wurde auch das italienische Label Frontiers Music auf das Ausnahmetalent aufmerksam. ICON OF SIN besteht aber nicht nur aus Mendes. Mit ihm in der Band sind die Gitarristen Marcelo Gelbcke und Sol Perez, Bassist Caio Vidal und Markos Franzmann am Schlagzeug.

Mit ´Cimmerian´ startet die neue Scheibe von ICON OF SIN und ich muss noch immer aus meinem Kopf bekommen, dass hier nicht Bruce Dickinson am Mikro ist, sondern Raphael Mendes, der dem Iron Maiden Frontmann aber sowas von ähnlich klingt das es fast schon gespenstisch ist. Mit ´Night Force´ kommt eine weitere Uptempo-Nummer, während ´The Scarlet Gospels´ die Geschwindigkeit drosselt und in die Nähe von ´Death Of The Celts´ kommt, dass auf “Senjutsu” war, dem aktuellen Maiden Longplayer. Schwer stampfend kommt ´In The Mouth Of Madness´ aus den Boxen, ´Heart Of The Wolf´ ist der erste Song in dem es in wenigen Passagen deutlich wird, dass nicht Iron Maiden sondern ICON OF SIN aufgelegt ist, doch schon die erste Sekunden vom straighten Headbanger ´Bare Knuckle´ vermitteln meinem Gehirn: geiler Maiden Song. Über ´Wheels Of Vengeance´ gehts zu ´Clouds Over Gotham Pt.2 – The Arkham Knight´ – wo hier die Inspiration herkommt, dürfte ziemlich klar sein. Mit dem sehr melodischen ´Terror Games´ und ´Black Sails And Dark Waters´, dass fast komplett die Epic mancher Maiden Balladen besitzt, endet “Legends” nach gut 56 Minuten mit einem angemessenen starken Finale.

Jeder Leser hat im Artikel schon feststellen können, dass es mir schwer fällt, meine “Helden” von Iron Maiden beim Review über “Legends” von ICON OF SIN nicht zu erwähnen. Jeder, der sich das Album anhört, wird auch verstehen, wieso das so ist. Klingen die Brasilianer auf ihrem ersten Album noch wie Maiden zu jüngeren Zeiten, werden sie auf “Legends” ein stückweit reifer, wie die Eisernen der jüngeren Vergangenheit – das aber auch nur in ´Black Sails And Dark Waters´ oder ´The Scarlet Gospels´. Der Rest ist eingängig, knackig, definitiv richtig gut anzuhören und ich kann nirgendwo meckern – ganz im Gegenteil, ich feier die Scheibe – Punktabzug vergibt der Teil in meinem Kopf, der “klingt viel zu sehr noch nach Maiden” in seinen Bart grummelt.

Tobi Stahl vergibt 8,5 von 10 Punkten