HYPOCRISY – WORSHIP

HYPOCRISY

Titel: WORSHIP

Label: NUCLEAR BLAST

Spieldauer: 50:30 Minuten

Mastermind Peter Tägtgren hatte in den vergangenen Jahren reichlich zu tun mit seinen zahllosen Produzentenjobs und natürlich seinen beiden anderen Bands, namentlich Pain und Lindemann, wobei selbst Pain in diesem Zeitraum auch nur ein einziges Album vorlegten aber extrem häufig auf Tour waren. HYPOCRISY hingegen litten unter einer kompletten achtjährigen Studio-Abstinenz und damit auch die Fans, der extremeren Seite von Tägtgrens Musik.

Die unausweichliche Frage lautet also, ob HYPOCRISYs neue Scheibe es noch bringt. Und gleich vorweg: Ja er kann es noch! Dabei mischt der Meister geschickt und ziemlich abwechslungsreich thrashige Riffs, Death Metal Attacken, mal zäh und schleppend, mal rasend und brutal. Dazu ist Tägtren ein Meister der mächtigen Leads und Melodien, wie man sie auch von vielen Pain-Alben kennt. Alleine schon das vorab ausgekoppelte ‘Chemical Whore‘ überzeugt mit seiner starken Melodieführung und einem geradezu episch klingendem Riff. In die gleiche Kategorie fallen auch Songs wie ‘We’re The Walking Dead’, das wahnsinnig fett stampfende ‘Bug In The Net‘ oder auch das groovige ‘Children Of The Gray‘, die für mich persönlich die ganze Klasse des Songwriters offenbaren.

Auch ein durchbreakter Midtempo-Song mit Disharmonien und phasenweise Black Metal Appeal hat sicher seinen Reiz für viele Jünger Tägtgrens und offeriert jede Menge Abwechslung. Aber natürlich werden auch die rauf Death Metal Attacken fixierten Banger auch nicht enttäuscht, Bereits der Opener ‘Worship‘ entwickelt sich nach dem trügerischen Intro in ein Highspeed Massaker, dass jeder Death-Thrashikone gut zu Gesichte stehen würde. ‘Another Day‘ lässt sogar anfangs Erinnerungen an Morbid Angels ’Immortal Rites‘ aufkommen um danach weitenteils gnadenlos wie Exodus zu braten.
‘Gods Of The Underground‘ beschließt das Album nach über 50 Minuten mit Härte und Eingängigkeit
Sieht man einmal vom häufiger tieferen Gesang ab, könnte an dem 13. Album auch Pain stehen, denn die Unterschiede zwischen den beiden Spielwiesen sind mittlerweile nicht mehr allzu groß und wenn der Fan man das Beste aus zwei Bands auf einem Album erhält, muss man quasi zugreifen. Andersherum sind aber die Veränderungen im HYPOCRISY Sound nicht sonderlich gravierend, so können alle Tägtgren Fans bedenkenlos zugreifen.

Sven Bernhardt vergibt 8,5 von 10 Punkten