HYPERSONIC – KAOSMOGONIA

HYPERSONIC

Titel: KAOSMOGONIA

Label: ROCKSHOTS RECORDS

Spieldauer: 64:34 Minuten

VÖ: 12. April 2024

Mit “Kaosmogonia”, eine Wortfusion aus Chaos und Kosmos, legen die italienischen Extreme Symphonic Metaller HYPERSONIC ihr drittes Studiowerk vor, bei dem Sängerin Eleonora Russo neu an Bord ist.

Laut Info der Plattenfirma sind die neuen Songs kraftvoll, symphonisch, episch, extrem und dramatisch. Und in Teilen kann man dem tatsächlich zustimmen und dennoch bleiben sie bei über einer Stunde Spielzeit ein ambivalentes Hörerlebnis.

Nach dem kurzen symphonischen Intro `Apeiron´ geht es mit soliden Stücken wie dem eingängigen `Angels & Demons´ oder dem orientalisch angehauchten `Veil Of Insanity´ eher gemächlich und in modernen Melodic Gefilden, die an Amaranthe oder Temperance erinnern, ganz nett los.

Doch nach diesen Startschwierigkeiten wendet sich mit dem grandiosen `You Bastard´ und spätestens dem folgenden `My Sacrifice´ das Blatt. Die Gitarren braten ordentlich, die Drums überschlagen sich fast, aber vor allem werden die Stücke besser, länger und ausgereifter.

Kraftstrotzende Orchestrierungen und der Chor des Teatro Massimo Bellini (Catania) sorgen für die bombastische Komponente und für mitreißende Arrangements und Kompositionen, die zudem komplexere und abwechslungsreichere Songstrukturen zulassen.

Der weibliche Gesang von melodisch bis symphonisch und die männlichen Vocals von rockig, aggressiv bis zu extrem sind besser aufeinander abgestimmt und die einzelnen Elemente greifen viel harmonischer ineinander. Da macht auch die stilistische Einordnung mit Fleshgod Apocalypse, Dimmu Borgir und Septicflesh auf einmal Sinn. Einige Stücke gehen auch eher in die Richtung von Epica oder Nightwish, ohne die ganz großen cinematischen Klanglandschaften zu erschaffen.

Heraus kommen grandiose Crossover Tracks wie `Path Of Salvation´, `Against Myself´ und `Revelation´, welche auf die emotionale, ebenfalls mehr als erwähnenswerte Piano-Ballade `Alone´ folgen.  Das fantastische, über siebenminütige Epos ´Burning Inside´ hätte es verdient, das fulminante Finale einer insgesamt guten Scheibe zu sein.

Das kurze, pianolastige Intrumental `Anima´ sowie die Orchesterversion des eher unspektakulären Albumtracks `Mother Earth´, die danach noch in der Trackliste stehen, hätte es dagegen nicht zwingend gebraucht. Unter dem Strich ein spannendes, kurzweiliges Album mit herausragenden Momenten, das ohne den anfänglichen Durchhänger eine höhere Bewertung verdient hätte.

Michael Gaspar vergibt 7 von 10 Punkten