HOUSE OF ATREUS
Titel: ORATIONS
Label: IRON BONEHEAD PRODUCTIONS
Spieldauer: 32:32 Minuten
VÖ: 02. Februar 2024
Eine Death Metal Version von Running Wild ohne peinlich zu wirken? Genau dieses Kunststück ist den Minnesota-Deathern von HOUSE OF ATREUS gelungen, die sich nach über fünf Jahren mit ihrer neuen – mit fast 33 Minuten erfreulich langen -EP „Orations“ zurückmelden.
Keine Angst! Wie schon auf ihren beiden empfehlenswerten Longplayern spielen HOUSE OF ATREUS weiterhin in erster Linie einen abwechslungsreichen wie eingängigen Mix aus klassischem US- und Schweden-Death, haben ihren Sound auf „Orations“ aber bewusst und mit Ansage um ein wenig „early Running Wild“-Worshipping ergänzt.
Wie geil Death Metal mit einigen Running-Wild-mäßigen Hooks und Leads klingt, kann man am besten beim Opener ‚Orations/Reascension Of Master‘, dem noch geileren ‚Thy Wounded Sovereignty‘ und dem Quasi-Closer
‚Cathedral Of Ancestry‘ raushören, die für mich aufgrund dieser coolen Kombination auch schon gleich die kleinen Highlights des Albums darstellen.
Den Abschluss von „Orations“ bildet dann passenderweise auch noch das cool-knüppelige Running-Wild-Cover ‚Riding The Storm‘ . Etwas amüsant, dass sich die Band gerade hier einen Song von „Death And Glory“ rausgepickt haben, das ich als erstes nicht mehr wirklich zu den „early Running Wild“ zähle. Aber egal. Macht Spaß.
Dazwischen kommen HOUSE OF ATREUS mit den eher klassischen und absolut klischeefreien Death-Metal-Knallern ‚Under An Accursed Dynasty‘ und ‚Morphos Of Degeneration‘ auch ohne jegliche Running-Wild-Reverenzen saustark rüber. Oft fühle ich mich hier übrigens auch an die stets unterbewerteten Franzosen von Massacra erinnert.
Fazit: „Orations“ ist eine geile EP, die bei mir jetzt schon Interesse am – hoffentlich bald folgenden – dritten Album der Band weckt. HOUSE OF ATREUS sollten jedenfalls alle Death-Metal-Fans ansprechen, die auf abwechslungsreichen, rhythmischen wie melodischen Death á la alte Arch Enemy und Amon Amarth, Rotting Chhrist oder eben Massacra stehen.
Joe Nollek vergibt 8 von 10 Punkten