Aus Osnabrück und Hannover kommt die deutsche Melo-Death Metal Dampfwalze HIRAES, die mich mit der Vorab-Single ´We Owe No One´ neugierig auf ihre komplette neue Platte machte und so schreibe ich heute über “Dormant”. Das Zweitwerk der Truppe kommt mit zehn Tracks als CD und Vinyl bei den Österreichern von Napalm Records am 26. Januar 2024 raus und wurde von Jens Bogren und Ricardo Borges gemischt, während Bogren alleine für das Mastering zuständig war. Damit ihr auch wisst, wer euch die Ohren ab dem 26. Januar ordentlich durchpusten wird habe ich das Line-up für euch auch in den Artikel gepackt. Das norddeutsche Melo-Death Outfit setzt sich aus ehemaligen Mitgliedern der Bands DAWN OF DISEASE und CRITICAL MESS zusammen und im Line-up sieht das wie folgt aus: Christian (Bass), Olli (Gitarren), Britta (Gesang), Lukas (Gitarren) Mathias (Schlagzeug). Genug des Vorgeplänkels, jetzt geht’s in die Hör-Phase des höllischen und heiß erwarteten zweiten Studioalbums! Feuer frei für “Dormant”.

Als ´Through The Storm´ aus meinen Boxen ballert und die Gläser in der Vitrine wackeln muss ich zufrieden grinsen, denn HIRAES legen genauso los, wie ich es erwartet habe und bestätigen meinen ersten sehr positiven Eindruck den mir die Single ´We Owe No One´ vermittelte. In ´Undercurrent´ nehmen HIRAES das Tempo raus, bleiben aber dennoch druckvoll, was auch an der krassen Stimme von Growling-Beast Britta liegt. An In Flames erinnert mich ´Chance To Fall´ streckenweise, deswegen lege ich geneigten Jesterheads dieses Werk schon jetzt ans Herz und auch At The Gates Freunde dürfen bedenkenlos zugreifen. Wo wir gerade Parallelen ziehen, möchte ich Arch Enemy nicht unerwähnt lassen, passend dazu vermöbeln HIRAES meine Ohren gerade mit dem rasenden ´About Lies´, dass mit über fast sieben Minuten der längste Song auf dem Album ist – und einer der geilsten. ´Come Alive´ ist ein instrumentales Vorspiel zu ´Ocean Child´, einem Lied, das über den Hörer kommt wie ein Tornado. Warum ein Tornado? Weil man zeitweise im ruhigen Auge des Sturms steht, um dann wieder durchgeschüttelt zu werden. Weitere Urgewalten kommen mit ´Nightflight´ und ´Red Soil´ angerauscht, werden aber vom unfassbar guten Titeltrack ´Dormant´ noch überholt.

Fette Darbietungen an Gitarre, brutal starkes Schlagzeuge, gnadenloses Riffgeballer und ein Biest am Mikro, das sind die Zutaten des Melodic Death Metal Sounds von HIRAES, die so brachial, so druckvoll und gnadenlos gut sind, dass sie den bereits genannten Genregrößen in nichts nachstehen sondern auf Augenhöhe agieren. Man kann die Verbindung zu Arch Enemy natürlich nicht außer Acht lassen, trotzdem klingen HIRAES für mich in weiten Teilen eigenständig! Deswegen sage ich: Leute, knallt euch das Album rein, denn an “Dormant” werden sich kommende 2024er Releases messen lassen müssen! Für mich ist “Dormant” klar die Scheibe des Monats im Bereich des Melo Death.

Tobi Stahl vergibt 9,5 von 10 Punkten

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