HIGH SPIRITS
Titel: HARD TO STOP
Label: HIGH ROLLER / SOULFOOD
Spieldauer: 34:31 Minuten
Chris Black ist in Sachen HIGH SPIRITS mal ein wenig in sich gegangen und hat den atemlosen Veröffentlichungsmarathon der frühen 10er Jahre aufgebrochen. Vier Jahre nach „Motivator“ steht er nunmehr mit „Hard To Stop“ wieder in den Startlöchern und bietet die gewohnte Mischung aus positiv gestimmtem, hochmelodiösem europäischem Heavy Metal mit reichlich NWOBHM respektive early Maiden-Vibes im Riffing („Hearts Will Burn“ oder „All Night Long“, der Opener „Since You’ve Been Gone“ macht eher einen auf Helloween) und aufgeräumtem, an amerikanischen Vorbildern geschultem Stadionappeal in den Refrains („Midnight Sun“, dessen Riff wiederum Saxon zitiert). Mit Social Distortion jedoch hatte Professor Black m. E. bisher nicht kokettiert („Voice In The Wind“ – sollte live durch die Decke gehen, auch dank der coolen Soli), aber egal, vor wem der Tausendsassa sich auch verbeugt: die Songs sind allesamt gnadenlos auf den Punkt komponiert, jeglicher Ballast hängt irgendwo in den Büschen von Blacks Chicagoer Vorgarten (falls es diesen denn gibt). Den Vogel schießt dabei das feist fließende „Restless“ ab, welches auch einen Identifikationsfläche bietenden old school-Text auffährt. Lediglich „Face To Face“ und das düsterere, eher an Dawnbringer angelehnte „Now I Know“ fallen ab; angesichts der Länge des Albums hätte es auch kein weiterer Song sein dürfen. Zweitklassige Vielschreiber wie Haunt gucken weiter in die Röhre. Einfach ein richtig cooles, Spaß machendes Heavy Metal-Album, und all dies trotz aller Traditionstreue ohne große Patina.
Patrick Müller vergibt 8 von 10 Punkten