HEXTAR – DOOMSAYER

Hexter - Doomsayer

HEXTAR

Titel: DOOMSAYER

Label: DYING VICTIMS PRODUCTIONS

Spieldauer: 43:29 Minuten

VÖ: 24. Mai 2024

Auf ihrem ersten Album „Doomsayer“ führen HEXTAR aus Venedig konsequent den musikalischen Weg ihrer selbstbetitelten 2020er Debüt-EP fort und präsentieren uns flotten bis speedigen, manchmal auch epischen Metal, dem man eine gewisse italienische Prägung inkl. etwas Pathos und einiger Stereotypen nicht immer ganz absprechen kann.

Grundsätzliche Einflüsse guter alter Helloween sowie Bands wie Gamma Ray und Blind Guardian, Maiden, Priest und US-Metal wie Riot schimmern auf „Doomsayer“ mal mehr, mal weniger deutlich durch. In Bezug auf die italienische Metalszene würde ich sagen, dass HEXTAR musikalisch wie eine Mischung aus Vultures Vengeance, Airborn, Black Phantom, Tytus oder auch alten Eldritch rüberkommen.

Der Opener ‚Nothing Is Eternal‘, das abwechslungsreiche ‚The Fight Beyond The Sleep‘ sowie der Closer ‚The Story So Far‘ sind drei fantastische Uptempo-Kracher, die Fans alter Helloween und Blind Guardian die Herzen höher schlagen lassen sollten. Und der überragende, höchstdramatische Titelsong ‚Doomsayer‘ ist ein nahezu perfekter Fistraiser, bei dem sich die Band die kurzen, arg klischeehaften Ohohoho-Parts (OK, live könnten die trotzdem noch ganz nett rüberkommen) in der Mitte meiner Meinung nach durchaus hätte sparen können.

Epischere und etwas gemäßigtere Songs wie das achtminütige ‚The Otherworldly Sin‘, ‚Hour Of Glory‘ und ‚Crestfallen Hunter’s Tale‘ werden zusätzlich meist durch einige stimmige (aber musikalisch auch nicht herausragend originelle) Keyboard-Passagen ergänzt, kommen aufgrund der teilweise jedoch nicht immer ganz so klischeefreien Melodie- und Gesangslinien an die zuvor genannten Highlights ran.

Fazit: „Doomsayer“ ist ein solides Debütalbum, auf dem es die Italiener meist schaffen, oben erwähnte Einflüsse zu eigenständigen Songs zu verarbeiten. Dabei driften sie glücklicherweise nur selten in Kitschdimensionen á la Rhapsody (of Fire), Eregion etc. ab, obwohl auch Fans dieser Bands durchaus ebenfalls Gefallen an HEXTAR finden sollten.

Joe Nollek vergibt 7,5 von 10 Punkten