HERMAN FRANK
Titel: TWO FOR A LIE
Label: AFM RECORDS
Spieldauer: 43:00 Minuten
Gitarren- und Produzenten-Veteran HERMAN FRANK (Victory, Accept) ist aus der deutschen Metal-Szene kaum noch wegzudenken und legt mit “Two For A Lie“ mittlerweile schon das fünfte Album seines Soloprojekts vor. Dabei blieben Masterplan-Frontmann Rick Altzi und Jaded Heart-Basser Michael Müller an Bord, während Gitarrist Mike Pesin und Drummer Kevin Kott (At Vance, Masterplan) neu zur Crew des altbewährten Heavy-Metal-Schlachtschiffs stießen. Meist sind PR-Texte ja mit Vorsicht zu genießen, aber im konkreten Fall trifft die Beschreibung, der Sound der Band zeichne sich aus durch „Franks charakteristisches Gitarrenspiel, bei dem rasiermesserscharfe Riffs auf mitreißende Soli treffen, Altzis Vocals und die wie ein Uhrwerk groovende Rhythmussektion besorgen den Rest“ mal den Nagel auf den Kopf.
Zehn melodische Midtempo-Kracher mit Schmackes und ausreichend Härte, aber auch einer optimalen Dosis Eingängigkeit und Dynamik warten auf den interessierten Headbanger. Schon der kraftvolle Opener ‘Teutonic Order’ strotzt vor Energie und liefert einen guten Chorus und ein packendes Solo gleich noch mit. ‘Venom’ und ‘Eye Of The Storm‘ sind dann im positivsten Sinne noch zugänglicher und wahre Ohrwürmer, während ‘Hate’ das Tempo noch etwas anzieht. Beim tollen ‘Liar‘ nehmen mich vor allem die eindringlichen Vocals und der etwas schwarzmalerische, aber leider realistische Text („we live in a nightmare/the liar is king/the truth is a lie we believe“) gefangen. Auch die folgenden, weniger auffälligen Tracks sind immer noch auf einem einwandfreien Level und können mit Pfunden wie den schicken Soli und der facettenreichen Stimme wuchern. Natürlich scheint auch immer mal wieder Stil und Schaffen der bekannten Ex-Kapelle(n) des Meisters durch. So auch beim starken Abschluss-Doppelpack, bestehend aus der mächtigen, motivierenden Hymne ‘Stand Up And Fight’ und dem grandiosen ‘Open Your Mind’, dass den Hörer mit einem krachenden Solo und geilen Chören entlässt. Fazit: ein ausgezeichneter Zehnerpack Heavy Metal aus deutschen Landen und ein durchweg stimmiger, reifer Dreher ohne einen wirklichen Ausfall.
Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten