Diese neue finnische Band paart progressive und alternative Metalklänge. Diese Mischung kommt ziemlich heavy, ist dabei aber auch nicht ganz leicht verdaulich. Die Gitarren kommen schon verdammt hart, bei einem Song wie ´Pathomania´ fällt mir spontan Rob Zombie ein. Auf dieser Grundlage finden sich dann aber recht melodische Gesangslinien, die aber auch eine Weile brauchen, ehe sie im Hirn eintreffen. Das liegt sicher auch an den finnischen Texten. Die passen schon zur Mucke. Sänger/Gitarrist Alexi Kokko gelingt aber auch die Verknüpfung von Melodie und aggressiven Ausbrüchen bis hin zu Growls.

Wer mit dem Begriff progressiv mit Breaskkaskaden und Rhythmuswechsel verbindet, das gibt es hier gar nicht mal. Auf „Luonnonoikku´ geht es eher um eine gewisse kalt-düstere Stimmung. Dafür muss man als Hörer wohl in Stimmung sein. Offenheit zeigen. Ansonsten kann es sein, dass die Musik des Quartetts ein wenig ermüdend wirkt. Umso wichtiger sind dann Tracks wie ´Kuollut Kirjain´, der auf leicht jazzigen Rhythmen basiert. Oder ein Ausbruch wie ´Presque Vu´. Wenn man den Ausdruck Techno Thrash nicht schon kennen würde, könnte man ihn hier erfinden. Mit ´Lorem Ipsum´ folgt darauf ein stimmungsvolles Instrumental, in dem endlich einmal auch ein paar Ruhepunkte eingebaut sind.

Dieses Album ist also keine leichte Kost. Ein wenig muss man schon Freak sein, übrigens eine Übersetzung des Albumtitels, sich mit HEAVEN GEMINI anzufreunden. Und, so sehr ich Musik in exotischen Sprachen liebe, hier ist es schon schade, so gar nichts zu verstehen, denn wenn ich alles richtig deute, wird auf dem Debüt eine dystopische Geschichte aus einer ziemlich finsteren Zukunft erzählt. Zu gern wüßte ich, ob ich mir nur einbilde im Opener ´Kyynelmyrkky´ den Ortsnamen Saint-Tropez zu hören.

Wie gesagt, irgendwie ist das geiler Scheiß, den ich mir aber sicher nicht jeden Tag geben könnte.

Mario Wolski vergibt 8 von 10 Punkten

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