HEATHEN FORAY – OATHBREAKER

HEATHEN FORAY

Titel: OATHBREAKER

Label: Massacre Records

Spieldauer: 41:24 Minuten

VÖ: 07. April 2023

HEATHEN FORAY traten erstmals in Erscheinung, als sie 2009 ihr Erstlingswerk “The Passage” veröffentlichten. Das Quintett besteht aus Sänger Robert Schroll, den Gitarristen Jürgen Brüder und Alex Wildinger, sowie Max Wildinger am Bass und Markus “Puma” Kügerl am Schlagzeug. Ihre letzte Veröffentlichung stammt aus dem Jahr 2020 und heißt “Weltenwandel”. Am 07. April erscheint mit “Oathbreaker” der sechste Output der Neo Pagan Metaller. Was das Wort “Neo” vor Pagan Metal bedeutet, habe ich mich natürlich auch gefragt und mich kundig gemacht.

Aus dem Promotext:
Während genreähnliche Bands dazu neigen, sich in mittelalterliche Kleidung zu hüllen oder auf der Bühne Wikinger zu spielen, interpretieren HEATHEN FORAY die Verbundenheit mit den heidnischen Bräuchen auf eine moderne Art und Weise. Ist ein moderner Heide letztendlich nichts anderes als jemand, der sich für eine saubere Umwelt, ein nachhaltiges Leben und gesellschaftliche Solidarität einsetzt? Daher kommt es, dass HEATHEN FORAYs Musik oft als Neo Pagan Metal bezeichnet wird und sich ihre Lieder gegen Klimawandel und Unterdrückung richten.

Ob man jetzt unbedingt “Wikinger spielen” sagen muss, lasse ich mal dahingestellt, denn letzten Endes kommt es nicht auf die Kleidung an, in die man sich hüllt, sondern auf das, was musikalisch rüberkommt und wie es beim Publikum ankommt.

In “Oathbreaker” wollen HEATHEN FORAY Themen wie Klimawandel und Unterdrückung behandeln und dabei kein so düsteres Werk wie “Weltenwandel” raushauen, sondern zurück zu melodischeren Songs. Frontmann Robert Schroll holt sich seine Inspiration aus seiner Abneigung gegen die Welt des Spätkapitalismus, in der wir leben. Texte sind für ihn eine poetische Kunstform, die es ihm ermöglicht, die gemeinsamen Ideale der Band in Bezug auf Klimawandel, Nachhaltigkeit, Ausbeutung, Solidarität und die schwindende Verbindung der heutigen Gesellschaft zur Natur auszudrücken.

Produziert wurde “Oathbreaker” von Jürgen Brüder und Adam Train, das Mixing/Mastering kam ebenfalls von Adam Train und das Cover Artwork stammt von Hans Trasid / Dis-Art Design. Das Album wird als CD im Digipak, auf limitiertem Vinyl und in digitaler Form erscheinen. Mit insgesamt acht Songs hat “Oathbreaker” eine Spielzeit von gut 41 Minuten.

Mit dem Titeltrack ´Oathbreaker´ starten HEATHEN FORAY mit knackigem Death Metal und angekündigt melodisch ins Album. Die Lyrics sind sowohl in englischer als auch deutscher Sprache und handeln vom Verrat des Menschen an der Natur. ´Leben´ ist einer von zwei Tracks mit über sieben Minuten Spielzeit. Nach ruhigem Intro gibt der Song Vollgas, gibt sich druckvoll, eingängig und mixt gekonnt Power mit Death Metal. Sehr atmosphärisch ist auch der Mix zwischen dunklen und gefauchten Vocals, die im Verlauf der Platte noch öfter vorkommen. Das nachfolgende ´Ahnenreih´ ist aus gutem Grund im Dialekt gehalten gehalten, was erstaunlich stark und eingängig klingt,

Hintergrundinfo zu ´Ahnenreih´:
´Ahnenreih´ ist vielleicht das persönlichste Stück, das die Band je aufgenommen hat. Die Band sammelte Geschichten und Zitate von verstorbenen Verwandten und kombinierte sie zu einem herzzerreißenden Song, der uns zeigt, dass wir alle auf den Schultern von Giganten stehen. Die Band verwendet ihren heimischen steirisch-deutschen Dialekt, um ihre Gefühle so unverfälscht wie möglich auszudrücken. Auch musikalisch besinnen sie sich auf ihre Wurzeln und liefern den folkigsten Song des ganzen Albums.

Achtung Neckbreaker. ´Heimdalls Spross´ ballert kraftvoll und im Stile Amon Amarths los, ´Allvoll´ hebt das Tempo und ist ein Loblied auf die Hopfenkaltschale. ´1000 Years Of Human Flesh´ ist der zweite “Siebenminüter” auf “Oathbreaker”, der erneut gekonnt englische und deutsche Lyrics zu einer sehr stimmungsvollen Death Metal Walze mischt, die mit einer starken instrumentalen Passage glänzen kann. Groovig kommt ´Raiment´ aus den Boxen und hebt sich musikalisch von den anderen Songs des Albums ab, das mit ´Covenant Of Swords´ endet.

Die Österreicher von HEATHEN FORAY machen mit ihrem sechsten Album “Oathbreaker” einen guten Job und nicht alltäglichen Job. Sie verbinden Melo Death, Pagan und Power Metal und machen daraus ihren eigenen Stil, der Fans aus den genannten Genres gefallen wird. Auch der steirische Dialekt in ´Ahnenreih´ gefällt mir und trägt genauso zur Abwechslung bei, wie der Sprachenmix aus deutscher und englischer Sprache.

Tobi Stahl vergibt 8 von 10 Punkten