Bis zu einem gewissen Maß kann mich nordischer Viking/Pagan Metal begeistern wenn er nicht allzu einfältig die Vordenker kopiert, nicht allzu glatt daherkommt und sich nicht allzu peinlich bei der Wahl der Stilmittel wie Chören, Klargesang und Keyboardeinsatz anstellt. Die Finnen HAVUKRUUNU schaffen es in allen drei genannten Kategorien auf schmalem Grat, die No Gos zu vermeiden und präsentieren sich auf ihrer insgesamt vierten Langspielplatte mit dem Titel „Tavastland“ sehr episch, erhaben, gleichwohl aber noch rau und urwüchsig. Erstmals veröffentlicht die Band aus Hausjärvi ihre neuen Songs auf dem finnischen Traditionslabel Svart Records.

Die Songs kommen satt und mächtig aus den Boxen, klassische Heavy Metal Parts insbesondere bei den Gitarrensoli schaffen immer wieder genügend Kontrapunkte zum Viking Ansatz ebenso sind einige rasende Ausbrecher wie der Titelsong willkommene Abwechslungen. Frauengesang, Chöre, genrefremde Instrumenteneinsätze sind natürlich stilprägend vorhanden werden aber gekonnt eingewoben und dominieren nicht das Gesamtgefüge. 

Die Scheibe wird sich in meinem Universum zwar nicht in die Topregionen bewegen kann aber dennoch einiges und sollte den geneigten Fans definitiv zu gefallen wissen. Epik, Härte und ausgefeilte melodische Arrangements können die Finnen. Meinen Respekt haben sie sich allemal verdient.

Ingo Holzhäuser vergibt 8 von 10 Punkten

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