Etwa ein halbes Jahr nach dem letztjährigen Coveralbum “Minnewar” steht uns bereits der nächste Longplayer der westfälischen Folk Metaller HARPYIE ins Haus. Die neuen Stücke widmen sich schaurigen Geschichten über Vampire, Mörder und Geister, in denen es um Liebe, Tod, Zusammenhalt und Angst geht.

Passend zur Thematik klingt der mächtige Folkmetalsound des Fünfers ein wenig härter, rauer und aggressiver, aber auch die ruhigen und melodischen Töne werden nicht vernachlässigt. In der neuen Instrumentierung der Truppe wurde die Geige durch eine Drehleier als festen Bestandteil ersetzt.

Der Opener ‚Blutadler‚ beginnt elektronisch und mit NDH-Härte, betörende, weibliche Gesänge leiten zum packenden Refrain über. Es folgen die beiden mega-eingängigen Singles ‚Angst im Wald‚ und ‚Liebe auf den ersten Biss‚, welche Härte und Eingängigkeit perfekt vereinen. Das hymnische ‚Dunkelschwarz‘ verfügt über Violinenparts, Stakkatoriffs und bietet erneut einen fantastischen Chorus.

Noch etwas theatralischer und schwärzer wird es unter Mitwirkung der Kollegen von ASP beim ebenfalls vorab ausgekoppelten Stück ‚Nachtfalter‚. Weitere Höhepunkte, die sowohl mit harten Riffs und elektronischen Elemente als auch Scream-/Rap-Parts sowie eingängigen Refrains aufwarten, und damit ein wenig an eine Band wie Callejon erinnern, sind ‚Verräterisches Herz‘, ‚Fang mich ein‘ und das grandiose ‚Okkult‘.

Insgesamt ein packender, abwechslungsreicher und energiegeladener Silberling; sowohl dunkel, romantisch und eingängig als auch kraftvoll und aggressiv und definitiv um Klassen besser als “Minnewar”! In diesem Sinne: “Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Albtraum!” (aus: ‘Die Geister die ich rief’)

Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten

HOME