HAKEN – VIRUS

HAKEN

Titel: VIRUS

Label: INSIDE OUT / SONY

Spieldauer: 52:00 Minuten

Mit „Virus“ segeln HAKEN, wohl auch aufgrund einer thematischen Verbindung, konsequent auf dem mit „Vector“ eingeschlagenen Kurs. Seit „The Mountain“ verschreibt sich die Band sukzessive moderneren Sounds, was insbesondere auch durch die Adoption diverser Djent-Elemente gerade im Riffing zu einem gesteigerten Härtegrad führt, der sich schon im Opener „Prosthetic“ nachvollziehen lässt. So werden zartere Seelen inzwischen streckenweise gar mit Riffing von geradezu gojirascher Wucht konfrontiert, ohne dabei jedoch auf hochmelodische Gesangsarrangements verzichten zu müssen. „The Strain“ nähert sich beinahe amerikanischem Alternarock, wäre da nicht die energische musikalische Fassade, welche sich auf „Virus“ insbesondere in Ray Hearnes energischem Drumming bündelt. Und dennoch steht „Canary Yellow“ einer Band wie Dredg weit näher als irgendeiner Ausprägung traditionellen Progrocks oder -metals. Das fünfteilige, vielschichtige Epos „Messiah Complex“ jedoch sorgt wieder für erheblich heftigere Ausschläge auf der Frickel-Richterskala (das wahnwitzige „The Sect“). Nach dem sphärischen Abschluss „Only Stars“ weiß man, gerade ein bockstarkes Album gehört zu haben, mit dem HAKEN weiter auf der Erfolgswelle surfen sollten, ohne jedoch einen großen Sprung nach vorne machen zu können. Qualitativ auf Augenhöhe mit den ähnlich gelagerten Labelkollegen von Caligula’s Horse.

Patrick Müller vergibt 8 von 10 Punkten