HAIL THE VOID – MEMENTO MORI

Hail The Void - Memento Mori

HAIL THE DOOM

Titel: MEMENTO MORI

Label: RIPPLE MUSIC

Spieldauer: 44:26 Minuten

VÖ: 17. Februar 2023

Wow! Bereits ihr starkes Debüt „Hail The Void“ von 2020 war ein kleiner zwischen Doom und Stoner schwankender Underground-Hit. Mit ihrem Zweitling „Memento Mori“ flashen mich die kanadischen „psychedelic Doomer“ HAIL THE VOID aber gerade so richtig.

Zwischen dem Hell-Awaits-artigen Intro und dem sehr relaxten, irgendwie an „Planet Caravan“ erinnerndem Quasi-Outro ‚The Void‘ finden sich sechs grandiose, meist 6-7-minütige Songperlen, die „Memento Mori“ für mich schon jetzt zu einem Doom-Highlight des angelaufenen Jahres macht.

Wie nur wenige andere Bands schaffen es HAIL THE VOID trotz ihres konsequent getragenen bis schleppenden Tempos, über die gesamte Albumlänge hinweg stets aufregend und spannend zu bleiben. Haben bei mir in diesem Bereich zuletzt nur Bands wie Wheel oder auch Khemmis geschafft. Und gerade deren Fans sollten zumindest Songs wie ‚Writing On The Wall‘ und ‚Talking To The Dead‘, eigentlich schon mal direkt in ihr Doom-Herz schließen.

Bei den grandiosen Songs ‚Goldwater‘, ‚High And Rising‘ und ‚Serpent South‘ kommen noch Orchid-mäßige Sabbath-Vibes sowie etwas Tool-Dramatik und Soundgarden-Melancholie dazu. Ganz originell ist diese Mischung musikalisch sicher nicht, songtechnisch trotzdem das vielleicht Mitreissendste, was ich in diesem Bereich in letzter Zeit gehört habe. Spätestens hier merkt man übrigens auch, was für einen tollen Job Sänger und Gitarrist Kirin Gudmundson abliefert.

Mein persönliches Highlight auf „Memento Mori“ ist letzten Endes witzigerweise aber die melancholische Ballade ‚100 Pills‘, die wie eine Mischung von Potheads „Henry and Mabel“ und der Pantera-Interpretation von „Planet Caravan“ klingt. Gänsehaut pur.

Joe Nollek vergibt 9 von 10 Punkten