HAIL DARKNESS
Titel: DEATH DIVINE
Label: VATICAN RECORDS
Spieldauer: 41:50 Minuten
VÖ: 15. August 2024
Nach zahlreichen rein digitalen Singles veröffentlichen die 2020 gegründeten amerikanischen Okkult-Doomer HAIL DARKNESS jetzt ihr erstes vollständiges Album „Death Divine“ auf dem bandeigenen Plattenlabel Vatican Records. Das Trio um Sängerin, Songwriterin und Gitarristin Jez Carter kredenzt uns einen unheiligen Bastard aus Doom, Okkult-, Retro- und Psychedelic Rock, den man als mitreissenden Mix aus Blood Ceremony, Jex Thoth, Jess And The Ancient Ones, alten Black Sabbath und den Lava-Doomer von Acid King beschreiben kann.
Ohne die (Team-)Leistung von Bassist Joshua und Schlagzeuger Emmet schmälern zur wollen: Vor allem sorgt Jez Carter für die Magie von HAIL DARKNESS:
Nicht nur, dass sich Jez auf „Death Divine“ zahlreiche tolle Sabbath-Gedächtnis-Riffs aus ihrer stark runtergestimmten und damit immer schön „düster-knarzig“ klingenden Gitarre schüttelt. Zudem thront sie mit ihrem beschwörendem Sprechgesang meist wie eine Zeremonienmeisterin über den tonnenschweren Riffs, um im nächsten Augenblick mit zuckersüßer Elfenhaftigkeit und etwas Hippie-Flair zu verzaubern. In diesen Momenten erinnert sie sogar an die grandiose Florence Welch von „Florence + The Machine“ ranreicht (höre nur das kurze, aber zauberhafte Akustikstück ‚Hail Darkness‘).
„Top Hits“ im klassischen Sinne gibt es auf „Death Divine“ zwar nicht, dafür aber eben viele überragende Songs, die mich je nach Stimmung mal mehr, mal noch mehr umhauen:
- ‚Luciferian Dawn‘: Bombastischer Einstiegsdoomer mit starkem Gesang. Die ähnlich zähflüssigen ‚Goat Of Mendes…‘ und ‚Azarak!‘ kommen da später fast, aber nicht ganz ran.
- Etwas flotter kommen meine persönlichen Highlights ‚Cult Of The Serpent Rising‘ und ‚Coven Of The Blackened One‘ die gegen Ende mit Passagen à la „Florence + The Machine“ auftrumpfen.
- Ähnlich überzeugen auch die unter vierminütigen ‚Hour Of The Silent Rite‘ (und wieder Florence) und das wie ein Hippie-Fiebertraum rüberkommende ‚With Horns Of A Beast‘.
- Für einen tollen Abschluss sorgt der groovige Closer ‚See You In Hell‘ mit seinen harten und gleichzeitig leicht stonernden Midtempo-Riffs und Hooks.
Fazit: Fans aller oben genannten Bands sollten unbedingt in „Death Divine“ reinhören. Selten schafft es eine Band, mich trotz eines prinzipiell zähflüssigen Tempos derart auf voller Albumlänge in den Bann zu ziehen. Songs mit Langzeitwirkung, der tolle Sound und das coole Retro-Cover schreien geradezu nach einem Vinylkauf. In diesem Sinne: HAIL DARKNESS!
Joe Nollek vergibt 8,5 von 10 Punkten