HADES – IF AT FIRST YOU DON’T SUCCEED

HADES

Titel: IF AT FIRST YOU DON'T SUCCEED

Label: Golden Core/ZYX

Spieldauer: 45:14 Minuten

VÖ: 23. Februar 2024

Re-Releases finde ich eine tolle Sache. Da ist zum einen die Möglichkeit, alte Schätzchen endlich wieder zu vernünftigen Preisen zu bekommen. Die andere Seite, ich kann für mich endlich Sachen entdecken, die ich bisher verpasst habe.

Ende der 80er waren HADES für mich, ich sage mal unerreichbar. Sie gehörten zu den Bands, die es akustisch nicht bis in unser „Tal der Ahnungslosen“ geschafft hat, nicht im Freundeskreis, auch nicht über die einschlägigen Radiosendungen etwa auf DT64. Nach dem Verlassen der DDR und dem Mauerfall habe ich verdammt vieles für mich entdeckt. Diese Band war nicht dabei. Den Namen habe ich schon gelesen. Allerdings, irgendwann habe ich mich an Watchtower versucht. Bekanntlich hat dort ja Alan Tecchio gesungen, nach dem Ende von HADES. Aber ich bin mit „Control And Resistance“ nicht warm geworden. Also habe ich auch von dieser Band hier die Finger gelassen.

Das Problem bei solch in Fankreisen kultisch verehrten Alben, alles was ich sage, kann gegen mich verwendet werden. Ich gehe auch davon aus, dass 99,9 % unserer Leserschaft weiß, wer und was hinter diesem Album steckt. Darum mag nur ein paar meiner Eindrücke widergeben von diesem Stück Geschichte, das erstmals seit Erscheinen auf Vinyl wiederveröffentlicht wird.

Mein 18jähriges Ich hätte das Ding damals brutalst abgefeiert. Da ist vorweg die geile Gitarrenarbeit. Da hat der junge Mann in mir wieder mal Lust, die Luftgitarre auszupacken. Natürlich die Songs, die irgendwo zwischen Power Metal und Thrash stecken. Das Ganze kommt ziemlich breaklastig. Allerdings kommen die Songs immer noch straight genug, um nicht in die Prog-Ecke zu geraten. Was ich immer noch immer wieder schön finde, ist ein intelligenter Einsatz von akustischen Momenten. Die finde ich hier zu Hauf. Einzig der Gesang ist erst einmal etwas gewöhnungsbedürftig, auf den zweiten Blick aber genau passend. Aus heutiger Sicht ist manche Passage etwas hektisch, schaue ich aber zurück in die Entstehungszeit, da finden sich viele ähnlich hektische Sachen.

Fazit: Wieder habe ich eine Wissenslücke geschlossen. Und Dank Label wurde die Einkaufsliste mal wieder verlängert. Und da wundere ich mich, dass mein Konto immer so traurig ausschaut.

Mario Wolski vergibt 9,5 von 10 Punkten