GUTTER CREEK – FANGS TO THE FACE

GUTTER CREEK

Titel: FANGS TO THE FACE

Label: EIGENPRODUKTION

Spieldauer: 62:16 Minuten

Bereits anderthalb Jahre nach einem absolut gelungenen Einstand mit ihrem selbst betitelten Debüt hauten GUTTER CREEK letztes Jahr ihr zweites Eisen namens „Fangs To The Face“ raus. Leider ist das Ding im Herbst letzten Jahres ziemlich untergegangen. Das liegt allerdings mit Nichten an dessen Qualität, sondern ist der Tatsache geschuldet, dass die internationale Allstar-Truppe um Matt Hanchuck derzeit komplett ohne Label und Vertrieb dasteht. Der Erstling erschien noch beim Schweizer Doc Gator Label und steht entsprechend auf Vinyl hier im Regal. „Fangs To The Face“ schickte mir Matt netterweise direkt aus seiner Heimat Kanada und signierte das Teil auch noch, besten Dank dafür! Das Ding ist für 10 USD bei Bandcamp erhältlich: Fangs to the Face | Gutter Creek (bandcamp.com)

Ich weiß Auslandsbestellungen sind heutzutage teuer und aufwändig, aber es lohnt sich in diesem Fall. Neben Matt, der sich mit Wreck-Defy einen sehr guten Ruf als Songwriter und Riffmeister erworben hat, ist es vor allem der variable Gesang von Soren Adamsen, der GUTTER CREEK so einzigartig macht. Der Däne dürfte den meisten als Frontmann von Artillery bekannt sein, setzt sein markantes Organ hier allerdings wesentlich variantenreicher an. Das muss er auch, denn bei GUTTER CREEK gibt es von knallharten Thrashern wie dem Opener ‚The Evil Ditches‘, über melodische Midtempo-Nummern wie ‚Defeated‘, bis hin zu abwechslungsreichen Rockern wie ‚CAIN‘ wirklich alles. Alle 12 Tracks auf „Fangs To The Face“ sind absolut hörenswert, wobei ‚One Great Imperfection‘ (geiles Harmony-Solo!) und ‚Upon The Cross‘ (mega Chorus!) meine Faves sind.

Komplettiert wird das Line-up vom kanadischen Drummer Derrick Kroll und Greg Christian, der schon so ziemlich überall Bass gespielt hat, sich aber wohl als Gründungsmitglied von Testament die meisten Meriten verdient hat. Ach, was waren das noch Zeiten, als er bei der ersten Euro-Show auf dem Dynamo Open Air mit der Bay Area-Institution auf der Bühne stand. Aber auch heute werden noch tolle Alben wie diese produziert, selbst wenn alle Bandmitglieder ihre Parts getrennt voneinander aufgenommen haben. Es wäre aber trotzdem wünschenswert, die Jungs mal hier bei uns live erleben zu dürfen.

Alex Fähnrich vergibt 8,5 von 10 Punkten