GRUPPE PLANET – TRAVEL TO UNCERTAIN GROUNDS

GRUPPE PLANET

Titel: TRAVEL TO UNCERTAIN GROUNDS

Label: LIFEFORCE / SOULFOOD

Spieldauer: 55:15 Minuten

Man gibt sich enigmatisch im Hause GRUPPE PLANET. Wenn klangvolle Namen wie Décembre Noir  und Heaven Shall Burn fallen, weiß man jedoch, dass eine der Keimzellen des Projekts in Thüringen liegt. Liest man, dass zudem Mitglieder der Avantgardisten Dÿse sowie A Dog Called Ego hier beteiligt sind, erklärt sich der experimentelle Fokus der Musik GRUPPE PLANETs. Instrumentaler Post Rock mit viel (düsterer), trance-artiger Atmosphäre und bassiger Schwere steht auf dem Programm, und dabei machen die erfahrenen Musiker erwartungsgemäß eine wirklich gute Figur. Die im Schnitt etwa siebenminütigen Kompositionen fokussieren sich meist auf ein bestimmtes Motiv und entfalten dieses mit großer Geduld und handwerklicher Kompetenz. Die Sackgasse der Eintönigkeit umschifft man dabei etwa im auf einem elektronischen Impuls basierenden „Yield“ z. B. vermittels verspielter Gitarrenfiguren, und überhaupt ist man auf dynamische Spitzen bedacht. Der urbane Melancholie-Groove von „A Night On The Roof“ steht beispielsweise dem an Long Distance Calling gemahnenden, wie ein Elefant durch die Steppe walzenden „Bullhead“ (wartet mit Textfragmenten auf) gegenüber. „Saros“ hingegen schlägt im Arrangement aus wie ein Kardiogramm, im Mittelpunkt steht das alle Aspekte vereinende „Unfold“. Nachdem das schöne „Mirai“ damit experimentiert hat, wie verschiedene Instrumente ein Motiv in Szene setzen können, verabschiedet dieses Album einen höchst zufriedenen Hörer, der, wenn er sich denn auf instrumentale Kunst einzulassen vermag, GRUPPE PLANET gerne die eine oder neue Chance geben wird.

Patrick Müller vergibt 7,5 von 10 Punkten