GREYSTONE CANYON
Titel: SOMETHING BORROWED...SOMETHING NEW
Label: ROCKSHOTS RECORDS
Spieldauer: 33:54 Minuten
VÖ: 05. Dezember 2025
Die in Melbourne gegründeten australischen Rocker GREYSTONE CANYON bauen mit ihrem ehrlichen, kraftvollen Sound eine musikalische Brücke zwischen klassischem Hardrock und Heavy Metal. Das Debütalbum “While the Wheels Still Turn” (2018) wurde vielfach gelobt und beispielsweise von der landesweit ausgestrahlten „The Hard Rock Show” zum “Debut Album of the Year” gekührt. Der Nachfolger “Iron & Oak” kam 2024 auf den Markt.
Nun erscheint also der dritte Longplayer “Something Borrowed…Something New” und bereits der Titel offenbart das Konzept dahinter, denn die Scheibe enthält neben vier Eigenkompositionen fünf Neubearbeitungen zeitloser Rock Classics. Alles wurde live im Studio mit allen Bandmitgliedern aufgenommen. Keine Clicktracks, kein großes Editing, nur die pure Energie des Moments.
Das Ergebnis ist eine authentische, leidenschaftliche und organische Aufnahme. Eine moderne australische Rockband, die im Geiste der goldenen Ära des Classic Rock, dynamisch und roh und mit Einflüssen aus Blues, Folk und Metal drauf los zockt.
Mit dem akustischen Country-mäßig angehauchten `Friend of the Fox´ sowie dem kurzen, vollen Saitenpower offerierenden `AAF´ sind unter den vier neuen Tracks zwei Instrumentalstücke. `Drives Us´ ist ein relaxter, unprätentiöser, zeitgemäßer Rocker, während and “Stealing Our Freedom´ mit gutem Chorus, Gangshouts und schniekem Gitarrensolo überzeugt.
Die packenden Coverversionen von UFO (der Opener `Doctor Doctor´) und ZZ Top (das folgende amtlich bluesige `Just Got Paid´) behalten hinsichtlich Vielseitigkeit und Durchschlagskraft dann jedoch die Oberhand. Gleiches gilt für den `Immigrant Song´ (Led Zeppelin), das donnernde `Suicide´ (Thin Lizzy) sowie das emotionale `Hey, Hey, My, My (Into the Black)´ des kanadischen Rockbarden Neil Young.
GREYSTONE CANYON liefern mitreißende, kurzweilige Umsetzungen mit persönlicher Note, musikalischem Können und vor allem großer gesanglicher Klasse. Dennoch ist die Bewertung eines so gearteten Hybridalbums schwierig bis unmöglich. Es bleibt jedoch die Erkenntnis, dass man sich eine komplette Scheibe mit Songs der Güte der beiden nicht rein instrumentalen neuen Songs unbesorgt zulegen könnte. Und die Band den Kinderschuhen (vgl. Coverartwork) musikalisch bereits frühzeitig entstiegen ist.
Michael Gaspar vergibt 7 von 10 Punkten


