GREYDON FIELDS – Warbird

GREYDON FIELDS

Titel: WARBIRD

Label: ROLL THE BONES RECORDS

Spieldauer: 53:39 Minuten

Vor zwei Jahren war „Tunguska“ der Ruhrpottmetaller GREYDON FIELDS das Überraschungsalbum 2018 und haute die internationale Konkurrenz größtenteils ungespitzt in den Boden. Würde ihr neues Werk „Warbird“ dieses Topniveau halten können? Bereits der fulminante Opener ‚Death From Within‘ beantwortet diese Frage eindeutig mit ja, kehrt dieser Track doch alle Qualitäten von GREYDON FIELDS unmittelbar heraus: Eingeleitet durch ein fettes Riff, das an ‚Exciter‘ von Kiss angelehnt ist, haut einem zunächst mal die druckvolle Produktion mitten in die Fresse. Vor allem Schlagzeug- und Gitarrensound sind wieder richtig fett. Darüber liegt der eindringliche Gesang von Volker Mostert, der sich in seinen Texten wieder mit einigen hoch interessanten Themen auseinandersetzt. Gleich der zweite Song ‚Empire of The Fools“ beschäftigt sich mit der Frage, wie ein narzisstischer Misanthrop wie Donald Trump es ins Weiße Haus schaffen konnte und erklärt dieses Phänomen damit, dass in einer Welt voller Idioten irgendwann der größte Depp folgerichtig an der Spitze des Staates landet. Und die ignorante Masse interessiert das eh nicht mehr, da sie durch ‚Keyboard Warriors‘ (4. Track) in den sozialen Netzwerken ständig manipuliert werden. Mittlerweile gilt es als erwiesen, dass Trump nur dadurch überhaupt ins Amt erhoben wurde. Wem die Texte egal sind, kann sich in jedem Fall an dem tollen Refrain ergötzen. Die Ode an den Metal-Underground ‚Rise Of The Underground‘ wurde ja bereits im Vorfeld veröffentlicht und ist in der Zwischenzeit zur absoluten Hymne avanciert. So klingt Metal, der aus tiefstem Herzen kommt und all das verkörpert, was unsere Musik ausmacht. Der eigentliche Höhepunkt des Albums folgt allerdings erst mit ‚Memento‘, welches mit seinen achteinhalb Minuten Spielzeit und seinem komplexen Aufbau, ein paar Durchläufe benötigt, um seine volle Wirkung zu entfalten. Basierend auf dem genialen Film von Christopher Nolan ist neben dem lyrischen Storyboard vor allem das Nevermore-artige Riffing und das ausufernde Solo von Gitarrist und Hauptsongwriter Gregor Vogt hervorzuheben. Unglaublicher Weise satteln die Jungs mit ‚Orphan‘ noch einen drauf. Ein typischer GREYDON FIELDS-Kracher mit einem unwiderstehlichen Chorus und einer faszinierenden Geschichte dahinter. Das Titelstück aus der Feder von Bassist Patrick Sondermann und das abschließende ‚Cathedrals‘ („This is my prayer to God“!!!) machen ein Schleifchen auf ein großartiges Album, das schon jetzt im Pre-Sale direkt beim Label geordert werden kann und sollte: http://www.roll-the-bones-records.de/.

Alex Fähnrich vergibt 9 von 10 Punkten