GREEN CARNATION hinterließen mit fünf Alben zwischen 2000 und 2006 ein überschaubares, jedoch  aufgrund seiner großen musikalischen Bandbreite hochspannendes Vermächtnis.  Insbesondere das epische Ein-Song-Experiment „Light Of Day, Day Of Darkness“, der eingängige Progrock-meets-Metal-Gourmethappen „The Quiet Offspring“ sowie die superben „Acoustic Verses“ sorgten für einige Furore in einschlägigen Kreisen. Dieses Comebackwerk cum Retrospektive (neben einer Neueinspielung des Debutsongs „My Dark Reflections Of Life And Death“ findet sich noch ein Cover von Black Sabbaths „Solitude“) spiegelt denn auch die Versatilität der Norweger, changiert zwischen ruhigen Pink Floyd-Soundscapes, futuristischen Ayreon-Riffs, harmoniesüchtigen Neo-Prog-Sounds und düsteren Katatonia-Vibes. Die drei neuen Songs (mit einer Spielzeit von knapp 24 Minuten, daher sträube ich mich, von einem vollwertigen Album zu sprechen) orientieren sich mit Ausnahme des knackig auf den Punkt kommenden „Sentinels“ aufgrund ihrer ausladenden Arrangements eher an den beiden Frühwerken, beinhalten jedoch auch gekonnte Reminiszenzen an die spätere Schaffensphase, wobei das düstere „Hounds“ mit seinem doomigen Hauptriff glatt auf der neuen Sorcerer bestehen könnte. Jedenfalls darf man aufgrund der Klasse des vorliegenden Materials gespannt dem hoffentlich folgenden vollwertigen Album harren. Auch für Einsteiger geeignet.

Patrick Müller vergibt 8 von 10 Punkten

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