GRAVESEND – GOWANOS DEATH STOMP

GRAVESEND

Titel: GOWANOS DEATH STOMP

Label: 20 BUCK SPIN RECORDS

Spieldauer: 36:08 Minuten

VÖ: 27. Oktober 2023

Es gibt Platten, die einen förmlich anspringen. Im Guten wie im Schlechten. Schon das Debütalbum von GRAVESEND, im übrigen eines meiner ersten, das ich hier für Obliveon rezensiert habe, hat mich seinerzeit komplett niedergewalzt. Im Guten. Flirrender Grind, polternder War (Black) Metal mit leichtem Death-Punk Timbre im Abgang. New York City, der Moloch, der nicht umsonst in filmischen Adaptionen dem düsteren Gotham City Pate steht, war schon immer ein besonderes Pflaster für Musik. Ob es nun der New York Hardcore sei oder Bands wie GRAVESEND – die Stadt prägt die Menschen und ihren künstlerisch-musikalischen Ausdruck.

Wie auch schon auf dem Vorgänger, den ich jüngst noch im Auto hörte, regiert auf der neuen Langrille brutales Gehacke. Ob schnell oder stampfend ist dabei egal. Der Sound ist ultrafett, der Bass gurgelt durch die Magengegend, das Schlagzeug haut dir ständig auf die Fontanelle und die Gitarren feuern aus allen Rohren. Hier gibt es nix zum Lachen und zum Erholen gibt es nur wenige ruhige Phasen. Nämlich, bis auf das Intro und das zugegebenermaßen verstörende Outro, gar keine. Und diese Fliegenschwarmgeräusche erzeugen wahrscheinlich nicht nur bei mir starke Bilder im Kopf.

GRAVESEND überschreiten mit ihrem 16-Tracker sogar locker die 30 Minuten, was auf den Schluss auf epische Ausfahrten jedoch nicht zulässig macht. 36 Minuten Gewalt, ungezügelte Rohheit und herrliches Getrümmer. Wer also zwischen Revenge, Napalm Death, Archgoat, Antichrist Siege Machine und Altarage sein musikalisches Wohlfühlbefinden definiert wird eventuell mit GRAVESEND happy. Für Krachfetischisten ein Fest!

Ingo Holzhäuser vergibt 8,5 von 10 Punkten