GRAVE DIGGER – BONE COLLECTOR

GRAVE DIGGER

Titel: BONE COLLECTOR

Label: RPM ROAR

Spieldauer: 46:41 Minuten

VÖ: 17. Januar 2025

GRAVE DIGGER, der Name steht für kompromisslosen Heavy Metal und das schon seit 1980, dass sind anno 2025 herausragende 45 Jahre seit Gründung der Totengräber. In dieser Zeit veränderte sich das Line-up einige Male, die markante Stimme blieb aber immer dieselbe und war neben dem druckvollen Teutonengeballer die Konstante von GRAVE DIGGER. Die Rede ist von Chris Boltendahl, der mittlerweile auch auf Solopfaden unterwegs ist und viele andere Projekte hat, das aktuellste ist wohl WARWOLF, die Ende Januar ihr drittes Album veröffentlichen. Mit Boltendahl bilden Jens Becker (Bass), Tobias Kersting (Guitar) und Marcus Kniep (Drums) die Besetzung auf und für “Bone Collector”, wie die neue Scheibe heißt.

Chris sagt über “Bone Collector”:

Hier ist es jetzt endlich, unser neues Studioalbum, frei nach dem Motto: #gravediggeroldschool. Mit Tobi Kersting in der Band haben wir uns nach langen Jahren mit zahlreichen Konzeptalben wieder auf das Wesentliche in unserem Sound konzentriert: Prägnante geradlinige Metal-Songs, die sich nach dem erstmaligen Hören in Eure Gehirnstämme brennen. “Bone Collector” klingt nicht wie Stangenware, sondern hoch energetisch, frisch und ihr werdet den Songs anmerken, dass wir richtig Bock und Spaß bei der Sache hatten. Wir freuen uns auf eure Reaktion, den Release des Albums im Januar und auf 45 Jahre GRAVE DIGGER live mit Euch.

Doch nicht nur Kersting (seit 2023) ist neu bei GRAVE DIGGER, neu ist auch die Tatsache, dass man zum ersten Mal auf Keys verzichtet, das soll dem Sound noch mehr Ecken und Kanten verschaffen und eben “oldschooliger” klingen. Die Rückkehr zum Klang der 80er wurde produziert, gemischt und gemastert von Meister Chris Boltendahl höchstpersönlich, das Design von “Bone Collector” stammt von Wanderley Perna (Brasilien) und verbreitet schon beim anschauen einen gewissen Old School Vibe, dem wir nun auch musikalisch auf den Zahn fühlen werden.

Bereits im Intro des Openers und Titeltracks ‘Bone Collector’ kommt Düsternis hoch, die sich dann in einem heftig-deftigen Schwermetall-Gewitter niederschlägt mit Boltendahls Stimme als Donner und den Gitarren als Blitzeinschläge. Mit einem Hieb gegen die Gier und Korruption die stetig zunimmt geht es in ‘The Rich The Poor The Dying’ weiter und zwar noch eine Ecke druckvoller und angepisster als im Titelsong, was auch in der Passage ohne Vocals zu hören ist – “We’ll rise up and rebel”, so siehts aus! Den Toten gehört auch die Nummer ‘Kingdom Of Skulls’ und spätestens in ‘The Devils Serenade’ ist die Frische zu hören, die unter anderem Kersting mit in die Band gebracht hat, der Hauch von teutonischen Sleaze Rock Vibes passt gut zu diesem Song, in ‘Killing Is My Pleasure’ gibts wieder GRAVE DIGGER nach energiegeladener Art des Hauses und auch ‘Mirror Of Hate’ ist ein typischer Track der Gladbecker Schaufelschwinger – düster mit dynamischen Riffs und Boltendahls Reibeisen-Organ, dass ins Mikro röhrt. Weihnachten war zwar erst, aber zu den Gitarren während des Refrains von ‘Riders Of Doom’ fällt mir eigentlich nur “Schwerer die Klampfen nie schreddern” ein, natürlich liefern Schlagzeug und Bass genauso geil ab – das Keyboard vermisste ich bisher noch gar nicht. Das bleibt auch in der wilden Up Tempo Nummer ‘Made Of Madness’ und dem Nackenbrecher ‘Graveyard Kings’ so, der hoffentlich auf die Setlist kommt, wenn GRAVE DIGGER auf Tour gehen! Tempo machen “die Knochensammler” auch in ‘Forever Evil & Buried Alive’ und der sechs Minuten Song ‘Whispers Of The Damned’ ist nicht nur der Schlussakt von “Bone Collector” sondern auch der Höhepunkt der Platte. Hier kommen verflucht gute ruhigere Momente, groovy Gitarrenpassagen und lyrischer Tiefgang zusammen. Bissl Hühnerpelle is da schon Programm.

“Bone Collector” bringt in der Tat mehr Flair der 80er in den Sound von GRAVE DIGGER zurück, wichtig ist, dass man es nicht übertrieben hat und hier und da auch ein bisschen mit der Zeit gegangen ist, denn nur Sachen aus der Vergangenheit auszugraben wäre vielleicht nicht so gut gewesen. Wer sich nun “Sorgen” ob des GRAVE DIGGER’schen Sound macht dem kann ich sagen, das die Teutonen-Kapelle weiterhin ehrlichen und grundsoliden Heavy Metal zockt und auch nach 45 Jahren stahlharte Songs abliefert. Sie bringen mit ihren elf neuen Abrissbirnen jede Wand zum Bersten, nur facettenreicher als zuvor, was ich brutal gut finde und gespannt bin, welche der Songs live gezockt werden.

Tobi Stahl vergibt 8,5 von 10 Punkten