“Pandemonium II: The Battle Of The Underworlds“, das brandneue Album des kultigen norwegischen Gothic/Industrial Quartetts GOTHMINISTER schließt thematisch direkt an den 2022er Vorgänger „Pandemonium“ an und bietet auch musikalisch die gewohnte und erfolgreiche elektronische Dark Metal Mixtur aus stampfenden Beats, harten Gitarren und tiefen Vocals verbunden mit einer düsteren Stimmung und einer Prise schwarzen Humors.

Alle Songs der achten Studioscheibe seit Bandgründung 1999 stammen von Sänger, Bassist und Bandgründer Bjørn Alexander Brem, der die Scheibe auch produziert hat. Den Mix übernahm Henning Verlage (Unheilig, Eisbrecher), das Mastering der norwegische Toningenieur Morten Lund.

Und was ist nun neu im Hause GOTHMINISTER? Die nagelneuen Songs sind „schneller und eingängiger als die des Vorgängers, klingen zugleich aber auch noch komplexer und moderner, mit anspruchsvolleren Gesangsmelodien und herausfordernden Breaks“.

Und sie werden bestimmt durch (noch) mehr (Synthie) Bombast, manchmal beinahe elektronisch-symphonisch angelegt, mehr himmlisch weiblichen (Chor)Gesang und auch Brem singt teilweise „richtig“ (beispielsweise bei `We Live Another Day´), und an zwei Stellen growlt er sogar ein bisschen, jeweils begleitet von kurzen Blastbeat Attacken (siehe `Creepy Shadows´ und das außergewöhnliche `Monostereo Creature´).

Das Ganze geht ein wenig zu Lasten der Geradlinigkeit, des Flows und der Homogenität der Platte, der betörenden Eingängigkeit, jeder Menge Power und Dynamik sowie der ansteckenden Leichtigkeit tut dies jedoch keinen Abbruch.

Stücke wie der grandiose Opener `Battle of the Underworlds´ (Textauszug: “They sent a witch, we brought a monster”), der dunkel-unbeschwerte Ohrwurm `One Dark Happy Nation´, das atmosphärische `I Am the Devil´ und die Hymnen `I Will Drink Your Blood´ und `We Are the Heroes´ sowie der packende Industrialkracher `Tonight´ sind bestes, tanz- und mitsingbares Dark Metal Futter.

Die abschließende schnelle, eingängige Auskopplung `We Come Alive´ erhielt international große Aufmerksamkeit, da GOTHMINISTER damit am norwegischen Melodi Grand Prix (MGP) dem dortigen ESC-Vorentscheid teilgenommen und einen respektablen vierten Platz belegt haben.

Kurzweiliger, mitreißender Dreher voller düsterer, elektronischer Gothic/Dark Metal Hymnen. Oder anders ausgedrückt: eine starke Scheibe von der vielleicht besten NDH-Truppe außerhalb Deutschlands!

Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten

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