GOREPHILIA – IN THE EYE OF NOTHING

GOREPHILIA

Titel: IN THE EYE OF NOTHING

Label: DARK DESCENT

Spieldauer: 42:52 Minuten

GOREPHILIA aus Finnland spielen brutal Death, der mich vom Sound eher an die Vereinigten Staaten als Nordeuropa erinnert: pur, simpel, finster und heftig mit einer Prise Immolation und trotzdem Finnisch. Jetzt erscheint ihr mittlerweile drittes Album: “In the Eye of Nothing“, dennoch sind sie eine Undergroundband geblieben. Die vorab veröffentlichte Single ‘Ouroboran Labyrinth’(hier) hat mich aber schon mal aufhorchen lassen. Also durchhören.
Der Opener ‘Walls of Weeping Eyes‘ ballert auch sofort los, ohne Bullshitsounds, Intros sphärische Keyboards oder ähnlichem Firlefanz. Denoch, Atmosphäre hat der Song und zwar eine sehr, sehr dunkle. Dabei sind die Finnen nicht nur auf „Dauerfeuer“ aus, sondern bauen häufig auch träge zum Teil unheilvolle, dissonante Parts ein, wie auch beim nächsten Stück ‘Perpetual Procession‘, der mich zeitweise an langsame Teile von Morbid Angel erinnert. Stimmungsmäßig erinnert ohnehin Vieles an die Boshaftigkeit von „Blessed Are The Sick“ oder die eben genannten Imolation.
Nach der erwähnten Single geht es dissonant weiter. ‘Devotion‘ braucht aber deutlich zu lange, um in Fahrt und zu einem nennenswerten Riff zu kommen und wartet mit plötzlich seltsam verhallten Growls auf, die im Gegensatz zu dem sonst weitgehend puristischen Sound stehen.‘Consesus‘ ist dann der Anfangs nicht gebrachte sphärische Unsinn – warum der hier in der Mitte des Albums bzw. überhaupt auftaucht, ist mir schlicht ein Rätsel. Der vorletzte „Song“ ist übrigens noch so ein überflüssiges Intermezzo. Interessant ist dann wieder ’Not For The Week‘, bei dem die gelungenen Slow Riffs auf einem ultraschnellen Bett aus Bassdrums liegen. Das Solo hingegen klingt .. nun ja schief und nicht gerade inspiriert. Dazu gibt es noch einen ideenlosen Simpel-Part, der mir den ansonsten guten Song wieder verleidet. Mit dem zunächst im rapid fire Modus gespielten ‘Ark of the Undecipherable‘ geht das Album dann schließlich in die letzte Runde. Und auch hier wieder die Mischung aus wirklich guten und belanglosen Riffs.
Wie finde ich das Album denn jetzt? Die Riffing- bzw. Songqualität ist schwankend, Melodien Mangelware. Die Vocals sind finster, tief und anständig fies phrasiert. Die Produktion ist roh, tight und geht in so völlig Ordnung und trotzdem bin ich nicht wirklich überzeugt. Brutal ist das Zeug und ein zwei Songs, packen mich auch aber oftmals ist außer reiner „heavyness“ nichts. Wer das aber sucht, bekommt die Vollbedienung.

Sven Bernhardt vergibt 6,5 von 10 Punkten