GOLDEN CORE – KOSMOS BRENNER

Golden Core - Kosmos Brenner

GOLDEN CORE

Titel: KOSMOS BRENNER

Label: HELVETES INDRE KRETSER

Spieldauer: 38:32 Minuten

VÖ: 02. Februar 2024

„Kosmos Brenner“ ist das dritte Album des jungen norwegischen Band GOLDEN CORE und offenbart eine interessante und intensive Mischung aus atmosphĂ€rischem Black und Viking Metal, progressivem Sludge und sakralem Doom. Alles klar, oder? Vielleicht wird es ja verstĂ€ndlicher, wenn ich den Sound von „Kosmos Brenner“ vereinfacht als coolen und gelungenen Bastard aus Kampfar, Kvelertak, Mastodon, Borknagar und Neurosis umschreibe.

WĂ€hrend GOLDEN CORE auf ihrem 2017er DebĂŒt mit dem bezeichnenden Titel „Norwegian Stoner Machine“ nĂ€mlich noch rein instrumentalen und eher holprigen Stoner Rock/Metal mit vereinzelten KnĂŒppelparts spielten, war bereits auf dem weitaus professionelleren und spannenderen 2019er Nachfolger „FimbultĂœr“ erstmals Gesang als auch eine deutliche musikalische Steigerung und Kurskorrektur Richtung Doom, Sludge und nordischem Black Metal zu hören.

Auf „Kosmos Brenner“ haben GOLDEN CORE ihren auf „FimbultĂœr“ eingeschlagenen Weg jetzt konsequent weitergefĂŒhrt und verfeinert. FrĂŒhere Stoner-EinflĂŒsse gehören mittlerweile der Vergangenheit an. DafĂŒr mĂ€andern die Norweger innerhalb ihrer mitreissenden Songs jetzt permanent und kongenial zwischen oben genannten Stilrichtungen und Referenzbands, ohne jemals direkt abzukupfern oder berechenbar zu sein:

  • Das zehnminĂŒtige ‚Ginnungagap‘ geht nach einem kurzen Blastbeat-Part in rhythmisch-sludigen Black Metal mit sakralen Doom-Passagen ĂŒber, um im letzten Drittel in wunderschöne Borknagar-Melancholie zu verfallen. Im Grunde zwei coole Songs in einem. (8 Punkte)
  • Der sechsminĂŒtige Titelsong ‚Kosmos Brenner‘ ist dagegen echt eine kleine Achterbahnfahrt zwischen hypnotischen Mastodon-Grooves, schwarzmetallischem Kvelertak-Gebolze und sĂŒĂŸlichen Borknagar-Melodien. Imho kleines Meisterwerk und Highlight des Albums. (9,5 Punkte)
  • Das mit fĂŒnf Minuten kĂŒrzeste ‚De DØDes HÆr‘ ist der brachialste Song des Albums und kommt  inkl. einigen Blastbear-Passagen rĂŒber wie eine groovige Mischung aus Hardcore, Sludge und Black Metal. Kein Top-Hit, lĂ€sst Pseudo-HĂ€rtner wie Slipknot aber nur alt und zahnlos aussehen. (7,5 Punkte)
  • Der abschließende, ziemlich viel niederwalzende zehnminĂŒtige Sludge-Doomer ‚TĂ„keheimen‘ wĂŒrde von seiner IntensitĂ€t her wiederum auf jedem Neurosis-Album ein kleiner Hit sein, ĂŒberzeut aber auch mit einigen Mastodon-Grooves und Borknagar-Epik gegen Ende. Hammer-Abschluss. (9 Punkte)
  • Eingebettet sind diese vier Kracher ĂŒbrigens in vier kurze und stimmungsvolle Intros/Outros/Zwischenspiele, von denen allerdings allenfalls das schöne „elfenhafte“ ‚Thorn‘ erwĂ€hnenswert ist. Ja,machen die Scheibe rund – persönlich hĂ€tte ich mir allerdings noch ein bis zwei regulĂ€re Songs mehr gewĂŒnscht. (6 Punkte)

Fazit: Alle Fans der bisher genannten Bands sollten wenigstens mal in „Kosmos Brenner“ reinhören – ich persönlich finde das Album mit jedem Durchgang geiler, glaube aber auch, dass GOLDEN CORE sich in Zukunft noch steigern können.. Übrigens bestehen GOLDEN CORE zwar nur aus den beiden Musikern Simen Jakobsen Harstad (Guitarren, Keyboards) und Johannes Thor Sandal (Drums, Vocals), spielen aber auch live und haben schon fĂŒr Bands von Bongzilla bis Napalm Death eröffnet. Mir wĂŒrde ein Live-Ging der Band sicherlich Spaß machen.

Joe Nollek vergibt 8 von 10 Punkten