GODSLAVE – CHAMPIONS

Godslave - Champions

GODSLAVE

Titel: CHAMPIONS

Label: METALVILLE

Spieldauer: 66:07 Minuten

VÖ: 14. März 2025

Ihr 15tes Bandjubiläum feiern die Saarländer Thrasher GODSLAVE mit einem Tribute-Album der besonderen Art. Denn auf „Champions“ huldigt die Band querbeet allen möglichen Bands und Songs, die die fünf einzelnen Bandmitglieder einst dazu inspiriert haben, selbst Musik zu machen. Happy Anniversary an dieser Stelle!

Godslave

Über die (vor allem auch zwischenmenschlich) spannende Entwicklung der sympathischen DIY-Band und tiefere Hintergründe des Albums will ich an dieser Stelle gar keine großen Worte verlieren – hier möchte ich nur auf deren originelle Social-Media-Aktivitäten, den über die Band-Homepage abonnierbaren Newsletter oder auch die sehenswerte Dokumentation „Hinter der Kulisse – ein Blick in die Seele einer Metalband“  verweisen.

Während GODSLAVE auf ihren regulären Studioalben und bei ihren Live-Auftritten seit Jahren mit geradlinigem teutonischen Thrash überzeugen, versinnbildlicht das Cover-Album „Champions“ allein schon durch die stilistisch breite Band- und Songauswahl, wie schwer es sein kann/muss, verschiedene Persönlichkeiten und Geschmäcker in einer Band (ob „klein“ oder „groß“) unter einen Hut zu bringen.

Champions

Mit ihrer Cover-Auswahl haben die Saarländer jegliches musikalisches „Scheuklappendenken“ (intern oder auch gegenüber Fans) einfach mal fallengelassen bzw. geflissentlich ignoriert. Und genau das macht das Album so spannend. Denn irgendwie vereinen sich all die verschiedenen Songs und Einflüsse auf „Champions“ wieder zu einem nachvollziehbaren „Ganzen“ mit oft eindeutiger GODSLAVE-Handschrift. So gefallen mir persönlich neben einigen überraschend geil gespielten Metal-Klassikern gerade die Cover-Versionen von Bands, die ich sonst kaum mit der Beisszange anfassen würde.

Highlights:

  • Große Überraschung ist gleich zu Beginn die speedige Neuinterpretation des im Original eher belanglosen Limp-Bizkit-„Hits“ ‚Full Nelson‘. Wow!
  • Rain‚ von Samael ist eigentlich relativ nahe am tollen Original. Irgendwie klingt die GODSLAVE-Interpretation aber noch einmal lebendiger und zackiger.
  • Stay Hungry‚ lässt eingefleischten Twisted-Sister-Fans vielleicht das Blut in den Adern gefrieren – ich persönlich mag diese speedige Umsetzung irgendwie.
  • Obwohl Sänger Tommy vielleicht nicht das ultimative Götterkehlchen hat: ‚Hard As Iron‘ (Judas Priest) und ‚Stormrider‘ (Iced Earth) singt er überraschend geil. Und auch ansonsten riffen beide Songs wie Sau.
  • Das abschließende Hosen-Cover „Seelentherapie“ kommt klar metallischer und brachialer als das damals imho eher durchschnittliche Original rüber. Klingt so eher schon nach Dritte Wahl.

Solide bis cool:

  • Größter Gag des Albums ist sicher die thrashige Interpretation der David-Hasselhoff-Schnulze „Nightrocker“ – witzig, mehr gibt der Song aber einfach auch nicht her.
  • Songs von Warhead, Cripper und auch Whiplash huldigen GODSLAVE sympathischerweise einigen tollen, aber zeitlebens unterbewerteten Thrash-Bands, ebenso den relativ „neuen“ F.K.Ü..
  • Punk/Hardcore-Cover von NOFX, Pennywise, The Offspring und Dog Eat Dog machen mir durch die Bank Spaß, weil sie teilweise deutlich thrashiger runtergezockt werden als die an sich schon spritzigen Originale.
  • Diverse Semi-Klassiker wie ‚Nepenthe‘ von Sentenced, ‚To The Rats‚ von Trivium, ‚Choke Hold‘ von  The Haunted oder auch ‚Sucker‘ von Motörhead sind gut umgesetzt, bieten ehrlicherweise aber auch keine großen Überraschungen.

Komplette Tracklist:

  1. Full Nelson (Limp Bizkit)
  2. To The Rats (Trivium)
  3. Carrie White (Warhead)
  4. Nepenthe (Sentenced)
  5. Don’t Call Me White (NOFX)
  6. Überslasher 1 . (F.K.Ü.)
  7. Rain (Samael)
  8. Hard As Iron (Judas Priest)
  9. Land Of The Free? (Pennywise)
  10. Stay Hungry (Twisted Sister)
  11. Stormrider (Iced Earth)
  12. Totmann (Cripper)
  13. Nightrocker (David Hasselhoff)
  14. Nails In Me Deep (Whiplash)
  15. Cool To Hate (The Offspring)
  16. Sucker (Motörhead)
  17. Choke Hold (The Haunted)
  18. Rocky (Dog Eat Dog)
  19. Überslasher 4 (F.K.Ü.)
  20. Seelentherapie (Die Toten Hosen)

Fazit

Ganz klar: GODSLAVE wollen mit „Champions“ sicher keine größeren neuen Märkte oder Zielgruppen erobern, können mit ihren entweder originellen oder auch einfach nur gut gemachten Cover-Versionen vielleicht aber doch den ein oder anderen neuen Hörer gewinnen. Bisherige Fans der Band können aufgrund der doch recht GODSLAVE-lastigen (sprich: meist recht thrashigen) Umsetzungen sowieso bedenkenlos zugreifen.

Joe Nollek vergibt keine Bewertung