GODS OF GAIA – AS DAYLIGHT DIES

GODS OF GAIA

Titel: AS DAYLIGHT DIES

Label: WORMHOLEDEATH RECORDS

Spieldauer: 37:38 Minuten

VÖ: 13. Oktober 2023

Regardless of who we are or how many of us there are, only one thing matters. We are a voice for the voiceless. For those who are different. We speak our truth directly and with brutal honesty in the face of the oppressors and destroyers of this world.”

Das sagen GODS OF GAIA, ein anonymes multinationales Musikerkollektiv, welches sowohl aus bekannten, als auch weniger prominenten Mitgliedern bestehen soll, geheim bleiben und ihre Kunst für sich sprechen lassen möchte und das Debütalbum “As Daylight Dies” veröffentlicht.

Der Sound des Quartetts ist so packend und direkt wie ihre Lyrics und verbindet die Power einer Metalband mit der emotionalen Dynamik eines Synfonieorchesters, elektrische Gitarren mit klassischem Orchestersound.

Auf das nur sechsundzwanzig Sekunden kurze symphonische `Intro´ folgen zehn Tracks, die zwar die ein oder andere musikalische Überraschung bereithalten, im Kern jedoch schnellen, extremen, wuchtigen Death Metal mit harshen Vocals (keine Growls) bereithalten, der von allerlei Bombast unterlegt und ummantelt ist.

Dieser besteht aus opulenten Synthie- und in Teilen progressiv zu nennenden Pianosounds, wilden Orchestrierungen und vielen üppigen Chören. So entstehen fulminante, druckvolle und abwechslungsreiche Brecher wie `Bow To Me´, `I Want Out´ und `Downfall´.

Der mitreißende Titelsong hat außerdem frickelige Pianoparts und ein schickes Gitarrensolo zu bieten, bevor das folgende instrumentale `Interlude´ ein wenig Fahrt herausnimmt und den Hörer kurz durchschnaufen lässt, bevor die vielschichtige Vorabauskopplung `The Redeemer´ losbrettert nach etwa drei Minuten mit einem Violinen-Piano-Breakdown überrascht.

Es schließt sich das instrumental-chorale `Concerto` mit prächtigen Orchestrierungen und Chören an. Celli und Hörner eifern hier um die Wette, ruhige und aufbrausende Parts wechseln sich ab. Das folgende komplett opereske, arienartige und mit deutschem Text aufwartende Männlein/Weiblein-Duett `Schicksal´ sprengt dann nochmals Genregrenzen und wirkt ein wenig wie ein Fremdkörper.

Und auch der Bonustrack ´Our Time´ fällt stilitisch vollkommen aus dem Rahmen, weiß jedoch zu gefallen und überzeugt als moderner dynamisch-elektronischer Industrial Stampfer mit energischen Shouts, viel Groove, Beats und treibendem Rhythmus sowie einem äußerst eingängigen Chorus.

Fazit: interessantes Album mit spannendem Sound, das vielseitiger und überraschender kaum sein könnte, dessen unerwartete Wendungen jedoch manchmal ein wenig den Drive herausnehmen, der aber trotz der ein wenig eindimensionalen Vocals und der wenigen “echten” Tracks jedem, der mit Orchestral Death Metal etwas anfangen kann, unbedingt ans Herz gelegt sei.

Michael Gaspar vergibt 7 von 10 Punkten