Rocklegende und Hall of Fame Mitglied GLENN HUGHES kehrt neun Jahre nach “Resonate” mit seinem neuen Soloalbum “Chosen” zurück und liefert ein sowohl vom Songwriting als auch von der Produktion her frisches, packendes und zeitgemäßes Scheibchen ab.

“When writing “Chosen”, I went back to my life drawing board, writing about the human condition, love, hope, faith and acceptance. I write about how I feel on the inside and not externally. My life is lived from within, in the present moment. It’s an album of soul food, and I’ve never been so grateful, right here, on planet earth. Music is the healer!” erklärt der britische Sänger, Bassist und Songwriter.

Solo präsentiert der Altmeister eine unverwechselbare Mischung aus klassischem Hardrock, Blues, Soul und Funk. Und natürlich seine markante, kraftvolle Stimme, seine Visitenkarte, über die einst Stevie Wonder gesagt haben soll, Hughes sei sein Lieblingssänger mit weißer Hautfarbe.

Hughes ist auch durch seine Arbeit mit Black Country Communion (mit Joe Bonamassa) und The Dead Daisies bekannt und schreckt auch vor Kollaborationen mit moderneren Künstlern nicht zurück. Zuletzt arbeitete er mit Robbie Williams bei dessen neuer Single “Rocket” zusammen.

“Chosen” ist ein explosives, persönliches, fesselndes Rockalbum mit zehn ausgeglichenen, überzeugenden Tracks, das den kurzzeitigen Deep Purple und Black Sabbath Sänger in Bestform präsentiert, von der wir uns zuletzt bei seinem „Rock Meets Classic“ Auftritt in Düsseldorf im April noch persönlich überzeugen durften.

Songs wie der starke Titeltrack, die fette Vorabsingle `My Alibi´ und das hymnische “Heal” sind packende Kost mit R&B, Motown und Stax/Volt Soul Einflüssen, die das mitreißende Organ des Veteranen perfekt zur Geltung bringen.

Meine persönlichen Highlights und somit Anspieltipps sind allerdings das hymnisch-eindringliche `In The Golden´ sowie das beinahe zarte, in Teilen auf Stimme und ganz wenig Instrumentalbegleitung reduzierte `Come And Go´.

„Chosen“ ist atmosphärisch, emotional und musikalisch durchweg überzeugend und beweist auch fast fünfzig Jahre nach seinem ersten Soloalbum “Play Me Out” (1977) die Klasse des mittlerweile 74-jährigen Engländers.

Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten

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