GALLOWER – WRATH & VENGEANCE

Gallower - Vengeance & Wrath

GALLOWER

Titel: WRATH & VENGEANCE

Label: Dying Victims Productions

Spieldauer: 43:12 Minuten

VÖ: 28. März 2025

Wer auf eher traditionellen Black-Thrash und vor allem die ersten Slayer-, Venom- und Bathory-Scheiben als auch alte Sodom steht und nicht ausschließlich in der Vergangenheit lebt, sollte tierisch Spaß am neuen Album „Wrath & Vengeance“ der Polen GALLOWER haben.

Nach dem sound- und songtechnisch eher noch etwas rumpeligen Debüt „Behold The Reams Of Darkenss“ (2020) hatte mich erstmals die geile EP „Eastern Witchcraft“ (2022) auf den Sound der Band gebracht. Auf  ihrem zweiten Longplayer „Wrath & Vengeance“ gelingt den Polen ein weiterer Schritt nach vorne: Zwar bewahren GALLOWER weiterhin ihren knarzig-kultigen Oldschool-Charme, kommen diesmal aber mit etwas ausgefeilterem Songwriting und einer weitaus druckvolleren (glücklicherweise jedoch nie glattgebügelten) Produktion um die Ecke.

Der Opener ‚Aftermath Protector’s Militia‘, die erste Video-Auskopplung ‚Bubonic Breath‚ und ‚Prophecy Of The Seven‘ gehen meist voll auf die Zwölf, sind gleichzeitig aber die wohl spannendsten und abwechslungsreichsten Songs, die die Band bisher geschrieben hat. Ansonsten machen auch die beiden fast schon punkigen Uptempo-Thrasher ‚The Revelation‘ und das abschließende ‚Demonic Ascent‘ sowie die zwei starken Midtempo-Knaller ‚Relentless Retaliation‘ und ‚March Of The Carmine Cloaks‘ ziemlich Spaß.

Einzig der Quasi-Titelsong ‚Vengeance & Wrath‘ kommt trotz zahlreicher cooler Passagen songtechnisch irgendwie nicht so richtig auf den Punkt. Dafür liefern GALLOWER mit dem saugeilen Speeder ‚The Dead Despise The Living‘ einen absolut anbetungswürtigen Semi-Hit ab, der imho selbst auf Slayers „Show No Mercy“ ein kleines Highlight irgendwo zwischen „Evil Has No Boundaries“ und „Black Magic“ gewesen wäre. Und der bringt dem Album noch einmal einen Extrapunkt. Hail

Nein, neu erfinden GALLOWER das Black/Thrash-Rad mit „Wrath & Vengeance“ sicher nicht. Wer auf oben genannte Klassiker, vor allem „Show No Mercy“ und/oder auch auf neuere Bands wie Witching Hour oder Vulture steht, möge bitte einfach mal reinhören und hoffentlich abfeiern. Ebenfalls glaube ich, dass sich die Band zukünftig durchaus noch einmal steigern kann.

Joe Nollek vergibt 8 von 10 Punkten