FUMING MOUTH – LAST DAY OF THE SUN

FUMING MOUTH

Titel: LAST DAY OF THE SUN

Label: NUCLEAR BLAST RECORDS

Spieldauer: 45:51 Minuten

VÖ: 03. November 2023

Die Truppe FUMING MOUTH aus Milford, Massachusetts, legt mit „Last Day of the Sun“ ihren zweiten Longplayer vor. Seit 2013 sind sie aktiv, kennengelernt hab ich das Trio mit dem Debütalbum und der grandiosen EP Beyond the Tomb von 2020.

Zur Einordnung der Band passt es wohl sie als Kreuzung von Death Metal mit Hard- und Crustcore Elementen zu bezeichnen. Ihr Sound ist sehr schwer, verharrt oft im Midtempo. Gerade die Kunst Spannung aufzubauen und dann in hektischen und sehr schnellen Parts zu entladen ist eines der Steckenpferden von FUMING MOUTH. So starten sie auch ins Album, ‚Out of Time‘ und ‚Respect and Blasphemy‘ stehen für den typischen FUMING MOUTH Song.

Fett, dynamisch, kraftvoll und dem kehligen und ausdrucksstarken Gesang von Mark Whelan, der offensichtlich seine Leukämieerkrankung gut überstanden hat und bestens bei Stimme ist. Gerade seine stimmliche Varianz macht diese Platte interessant. Vom Grabesgeröchel bis hin zu Cleanpassagen in ‚Silence Beyond Life‘. Ich war erst verdutzt aber momentan gehen mir seine Gesangslinien schwer aus dem Kopf. ‚The Sign of Pain‘ oder ‚I‘ll find you‘ sind feine Klopper, nachhaltig mit einigen fiesen Melodieansätzen. In ‚Disgusterlude‘ kommt der Wahnsinn zusammen und leitet das flotte ‚Kill the Disease‘ ein, das mit Sicherheit die persönliche Abrechnung Whelans mit seiner Erkrankung ist. Fight back!

Der Titeltrack ist wieder in bedächtigerem Tempo gehalten, nachdenklich und mit einem feinen Gitarrensolo bevor das treibende ‚R.I.P. (Rest in Piss)‘ schön derbe die Crust Keule auspackt. Am Ende steht mit ‚Postfigurement‘ nochmal ein Song, der den Wahnsinn der Aufarbeitung der Krebserkrankung von Mark Whelan zusammenfasst.

Keine einfache Kost, die FUMING MOUTH hier in die Rille haben brennen lassen. Ein persönliches und an vielen Stellen sehr intensives und emotionales Album, das auch bei mir einige Hördurchläufe benötigt hat. Es erfährt eine positive Würdigung und geht hier mit einer ganz klaren Kaufempfehlung über die Ziellinie. Und es ist ein unfassbarer Grower!

Ingo Holzhäuser vergibt 9 von 10 Punkten