FULL OF HELL
Titel: COAGULATED BLISS
Label: CLOSED CASKET ACTIVITIES
Spieldauer: 25:15 Minuten
VÖ: 26. April 2024
Experimenteller Grind, noisiger Powerviolence – in solchen Fällen muss man fast immer über den großen Teich schauen. Doch schon im Osten der USA, genauer gesagt in Maryland stößt man bereits auf die Altmeister von FULL OF HELL. Auch wenn sie erst seit 2009 aktiv sind, hat sich ihr Bekanntheitsgrad stetig gesteigert. Trumpeting Ecstasy von 2017 war in meinen Augen bislang ihr Veröffentlichungshöhepunkt. Mit „Coagulated Bliss“ legen die die Amis aus Ocean City ihre sechste Langrille vor.
Gewohnt vertrackt, nur in eruptiven Ausbrüchen straight, gehen FULL OF HELL in ihre neue Scheibe. Der erste und zweite Durchlauf waren noch etwas ernüchternd, da bleib zwar ein bisschen was hängen aber im Endeffekt waren die knapp 28 Minuten dann doch eher durchschnittlich. Bei weiteren Durchläufen waren zumindest ein paar schicke Passagen wie z.B. ‚Transmuting chemical burns‘, ‚Bleeding horizons‘, ‚Vacuous Dose’ oder dem Titeltrack. Hier holen FULL OF HELL stellenweise granatenmäßige Hooks aus der Kiste, verbinden Industrial Fragmente und packende Punkpassagen mit dem gewohnten Wahnwitz ihres Sounds.
Und auch wenn sich hier der ein oder andere wirklich gute Song befindet muss ich der ganzen Scheibe doch eher ein durchschnittliches Zeugnis ausstellen. Das liegt zum einen am etwas dürftigem Songmaterial aber auch sehr stark am etwas flachen und schwachbrüstigen Sound. Dieser Umstand war auch beim Vorgänger Garden of Burning Apparations schon auffällig. Macht summa summarum gerade mal sechseinhalb Punkte auf der Richterskala.
Ingo Holzhäuser vergibt 6,5 von 10 Punkten