FLAMING WREKAGE – CATHEDRAL OF BONES

FLAMING WREKAGE

Titel: CATHEDRAL OF BONES

Label: BLOOD BLAST DISTRIBUTION

Spieldauer: 47:03 Minuten

Liebe Promotextautoren, tut den von Euch betreuten Bands bitte einen Gefallen und reißt Euch, was das Marktschreierische angeht, ein bisschen am Riemen. Im Fall der australischen Melodic Death-Thrasher FLAMING WREKAGE zum Beispiel schürt Ihr mit Aussagen wie, Zitat: „Cathedral Of Bones“ setzt einen unerreichten Standard für Thrash und Death Metal“ Erwartungen bei Fans und Rezensenten, die nur in ganz seltenen Fällen erfüllt werden können. In Wirklichkeit sind Standards in diesen Bereichen bereits durch Bands wie Slayer, At The Gates, Death etc. schon vor Jahren gesetzt worden. Nichtsdestotrotz haben FLAMING WREKAGE mit Ihrer dritten Scheibe „Cathedral Of Bones“ ein wirklich gutes Album in der Schnittmenge von modernem Thrash und melodischem Death Metal abgeliefert.

Das technische Niveau, mit dem die Aussies ihre neun Tracks auf „Cathedral Of Bones“ zum Vortrag bringen, ist beachtlich. Hervorzuheben hierbei sicher die Schlagzeugarbeit und die durchwegs anspruchsvollen Gitarrensoli. Auch die Produktion pumpt schön fett aus den Boxen. Das Gebrüll ist herrlich angepisst und passt ebenfalls wie Arsch auf Eimer. Das Songwriting selbst könnte ein bisschen abwechslungsreicher ausfallen. Ist man nach den ersten drei Songs ‚Skeletons Of Giants‘, ‚Leech‘ und ‚Running Blind‘ erstmal komplett an die Wand genagelt, wird ab Track Nummer 4 ‚Altar Of Lies‘ langsam augenscheinlich, dass der Aufbau der Songs doch immer einem ähnlichen Muster folgt. Ein wild thrashendes, gerne auch triolisches Geriffe wechselt sich mit midtempolastigen melodischen Deathmetal-Riffs ab. Lediglich ‚The Voiceless‘ bietet mit geblastetem Mittelpart noch ein wenig Abwechslung. Das ist immer noch geil gespielt, ermüdet jedoch zum Ende der Scheibe ein wenig. Man wünscht sich tatsächlich ein bisschen weniger Abwechslung, was könnte zum Beispiel ‚Hell To Pay‘ für eine alles-zerstörende Abrissbirne sein, wenn man das großartige Eingangsriff über 3 Minuten in durchgehend hohem Tempo variiert hätte?

Ähnlich gelagerte Bands, wie etwa die mächtigen Revocation (das noch einmal zum Thema ‚Standards setzen‘) haben zwar klar die Nase vorn, aber eine anständige Scheibe, die Fans des Genres sicherlich zufrieden stellt, haben FLAMING WREKAGE mit „Cathedral Of Bones“ auf jeden Fall geliefert.

Dirk Eckhard vergibt 8 von 10 Punkten