
FEANOR
Titel: HELLHAMMER
Label: No Remorse Records
Spieldauer: 67 Minuten
VÖ: 19. September 2025
Kurz & Knackig – “Hellhammer” im Überblick
Mit “Hellhammer” liefern FEANOR ihr bisher stärkstes Werk ab. Die Argentinier vereinen True-Metal-Power mit einer internationalen Riege an Gastmusikern wie Ross The Boss, David Shankle, Sven D’Anna, Piet Sielck und vielen mehr – ein globales Metal-Monument! Songs wie ‘Sirens Of Death’ und ‘Bad Decisions’ ballern nach vorne, ‘Hellhammer’ selbst ist ein Refrain-Monster zum Headbangen, und ‘Remember The Fallen’ geht tief unter die Haut. Episch wird es bei ‘The Epic Of Gilgamesh Pt2’ und vor allem in der Ballade ‘The Ballad Of Beren And Luthien’, die uns ins Erste Zeitalter Mittelerdes entführt – zeitlos, ergreifend, unvergesslich. 67 Minuten pure Heavy-Metal-Energie, geschmiedet aus Stahl, Leidenschaft und Mythen. Pflichtstoff für alle True-Metal-Krieger!
Die ausführliche Review
Nach “Power Of The Chosen One” (2021) und der EP “Boundless I Am Free” meldet sich die argentinische True-Metal-Schmiede FEANOR 2025 mit ihrem brandneuen Werk “Hellhammer” zurück – und diesmal haben sie die ganz große Keule ausgepackt! No Remorse Records bringt uns ein Album, das nicht nur den Spirit der Band weiterträgt, sondern auch eine wahre internationale Metal-Allianz darstellt. Musiker aus aller Welt haben hier ihre Kräfte vereint: Mike Stark aus Schweden, Thilo Herrmann (ex-RUNNING WILD, ex-GRAVE DIGGER) aus Deutschland, Diana Boncheva aus Südkorea, EV Martel aus Brasilien, dazu Gus Acosta und Emiliano Wachs aus Argentinien – und viele weitere Gäste, die dieses Werk zu einem globalen Metal-Album machen.
Auf ihrem neuen Album “Hellhammer” zeigen FEANOR einmal mehr, wie tief sie in der weltweiten True-Metal-Szene verwurzelt sind! Zahlreiche Gäste verleihen dem Album noch mehr Power und epische Wucht. So sorgt Huseyin Kirmizi mit zusätzlichen Piano-Passagen im mächtigen ‘The Epic Of Gilgamesh Pt2 (The Quest For Immortality)’ für Gänsehaut-Momente, während Sven D’Anna (Wizard) dort mit seiner unverwechselbaren Stimme ein starkes Zeichen für die Brotherhood of Metal setzt. Piet Sielck (Iron Savior), der nicht nur die Regler bediente, sondern auch selbst Chöre, Gitarren, Leads und Keyboards beisteuerte, erweist sich hier als echtes Allround-Powerhouse. Und dann wird’s legendär: Ross The Boss (ex-Manowar) zieht in ‘This One’s For You’ ein Lead-Gitarrensolo vom Stapel, das einfach nur nach purem True Metal schreit, während David Shankle (ex-Manowar) in ‘Houses Of Fire’ wieder einmal zeigt, warum er zu den Shred-Dämonen dieser Welt gehört. Episch wird es auch in ‘The Flight Of The Valkyries’, wo Vanni (Wotan) mit zusätzlichen Vocals für noch mehr Gänsehaut sorgt. Mittenrein knallt Walter The Scorpion, ein alter Bekannter der Band, der in ‘Bad Decisions’ das Intro und Outro mit seinen Gitarrenparts veredelt – so klingt handgemachte Mucke!
FEANOR belassen es nicht bei epischen Gitarren- und Gesangsbeiträgen. Mit ‘The Ballad Of Beren And Luthien’ wagen sie sich an eine wahre Tolkien-Legende – und holen sich dafür großartige Unterstützung: Camilla Stark verstärkt nicht nur die Chöre in ‘Sirens Of Death’, sondern schlüpft auch in die Rolle der Lúthien, während Alexandros Delialis als Thingol mit seiner mächtigen Bariton-Stimme Tiefe verleiht. Und damit das Ganze cineastisch rund wird, führt Alex Langenbach als Erzähler durch die Geschichte – ein Gänsehautmoment vor dem Herrn. Mit dieser unglaublichen Armada an Gästen schmieden FEANOR ein Album aus purem Stahl, das nicht nur international klingt, sondern die Essenz von True Metal lebt: Leidenschaft, Vielfalt und jede Menge Herzblut. Gemischt und gemastert wurde “Hellhammer” von niemand Geringerem als Piet Sielck im Powerhouse Studio in Deutschland, und für das Cover hat Andreas Marschall, bekannt durch seine legendären Artworks für Running Wild, Grave Digger oder Blind Guardian, die Feder des Heavy Metal geschwungen. Wer FEANOR kennt, weiß: Hier gibt es keine halben Sachen – purer True Metal, episch, wuchtig und geschmiedet aus dem heißesten Stahl. Fans des 90er-Power-Metal dürfen sich die Rüstung umschnallen, denn mit “Hellhammer” wird die nächste Schlacht eingeläutet und wir ziehen mit in selbige.
Mit Power und der Sage über Sirenen, die den Seefahrern den Tod bringen, hauen FEANOR im Opener ‘Sirens Of Death’ eine astreine Power-Metal-Nummer raus. ‘Bad Decisions’ drückt das Gaspedal ordentlich durch – hier könnte es sich fast um einen Song von Helloween handeln, aber eben nur fast, denn die True-Metal-Attitüde ist deutlich zu hören. Lyrisch geht es in dem Song um ehemals vertraute Menschen, die einen anderen, einen düsteren Pfad eingeschlagen haben. Intro und Outro wurden von Walter The Scorpion eingespielt, einem ehemaligen FEANOR-Mitglied. Dianas Violine passt ebenfalls klasse zu diesem Song, der wohl auch von eigenen Erfahrungen inspiriert wurde. Fette Gitarren eröffnen “Hellhammer”, einen Song, der den Hörer einlädt, einen dunklen Wald zu betreten, in dem ein Kreis von Hexen einen Zauber auf den Teufel wirkt, der den “Hellhammer” schwingt. Der Refrain ist einfach nur geil, und Headbangen ist hier ein absolutes Muss. Was bockstarken True Metal angeht, ist ‘Hellhammer’ mit das Beste, was ich seit Langem hören durfte.
In ‘Remember The Fallen’ geht es um Freiheit und den menschlichen Kampf, sie zu erlangen und zu schützen. Eine Schlacht dient als Metapher für innere und gesellschaftliche Konflikte im Streben nach Freiheit. Das Lied behandelt den Kampf um Freiheit als zentrales Lebensthema – Freiheit erfordert Opfer, Mut, Einigkeit und ständige Verteidigung gegen Unterdrückung. Es ehrt die Gefallenen, betont Hoffnung auf Erneuerung und eine gerechtere Gesellschaft und war zugleich ein gemeinsamer kreativer Meilenstein von Mike, Thilo und Produzent Piet Sielck. Na, Gänsehaut oder erschöpft vom Headbangen? Es gibt keine Pause, denn die kurze instrumentale Nummer ‘The Conqueror’s Path’ wartet auf euch. Über den Track, der während des COVID-Lockdowns entstand, sagt Victor Gustavo Acosta:
“Dies war der erste Song, an dem Diana (Violin) und ich gemeinsam gearbeitet haben. Ich begann ihn in der Endphase des COVID-Lockdowns zu schreiben. Es ist eine triumphale und epische Hymne, die die Gefühle einfängt, die wir alle als Gesellschaft teilten, als wir diese herausfordernden Zeiten überstanden. Diana arrangierte und komponierte viele Harmonielinien und nahm mehrere Geigenspuren auf.”
‘The Epic Of Gilgamesh Pt2 (The Quest For Immortality)’ ist der Song, der wohl die meisten Musiker beschäftigte. Huseyin Kirmizi steuerte Piano bei, Sven D’Anna und seine prägnante Wizard-Voice sind zu hören, der Iron Savior himself, Piet Sielck, sorgt für zusätzliche Chöre, Gitarren, Leads und Keys. Dann haben wir natürlich die Violine, die so intensiv für Atmosphäre sorgt, die E-Gitarren und druckvollen Drums und, und, und. Der Track ist so vielseitig und abwechslungsreich in seinen sieben Minuten Spielzeit – das bekommen andere in ganzen Alben nicht hin. ‘H.M.J.’ steht für “Heavy Metal Jesus”, ist eine Hommage an Running Wild nach einer Idee von Thilo Herrmann und macht gewaltig Bock – so klingt Heavy Metal, Punkt. Aus. Dass Victor Gustavo Acosta ein großer Tolkien-Fan ist, wissen seine Fans und Freunde. Da ist es nicht verwunderlich, dass Tolkien auch auf “Hellhammer” seinen Platz bekommt. Inspiriert von einem Sohn Fëanors – Maglor sein Name – handelt die fantasievolle Heavy-/Power-Metal-Nummer ‘Maglor The Singer’ vom talentierten Poeten und Musiker aus Mittelerde. Etwas über 90 Sekunden dauert die mit Manowar-DNA behaftete Ballade ‘Forged In Steel’, und auch ‘The Flight Of The Valkyries’ könnte aus der stählernen Schmiede der Verfechter des wahren Metals kommen, die durchaus neidisch sein dürfen – denn so eine epische Hymne ist ihnen seit Jahrzehnten nicht gelungen.
Wenn ‘Houses Of Fire’ den Boden zum Wackeln bringt, sind wir auf der Zielgeraden von “Hellhammer”. Tief nach Mittelerde tauchen wir in ‘The Ballad Of Beren And Luthien’ ein. Der Titel ist ein epischer Eckpfeiler auf “Hellhammer”, das sich mit den großen Themen Liebe, Opfer und Sterblichkeit auseinandersetzt. Dabei entstand ein vielschichtiges Werk mit Piano, Bass, Oud, Nylon-Gitarren und einer Vielzahl an Stimmen und Instrumenten, klasse zusammengeführt von Piet Sielck. Alex (Silmarillion Soundtrack Album) ist als Erzähler zu hören, Camilla Stark als Lúthien, Alexandros Delialis als Thingol und Mike als Beren entfalten eine cineastische Klanglandschaft mit großen Melodien, die man am besten mit geschlossenen Augen erlebt. Ein mutiger, detailverliebter Song, der zeigt, wie hingebungsvoll FEANOR Mythen und True Metal zu einer mitreißenden Einheit verschmelzen. Übrigens: Die Geschichte von Beren und Lúthien stammt aus Tolkiens Erstem Zeitalter (First Age) von Mittelerde. Sie ist Teil des “Silmarillion” und spielt während der Kriege um die Silmaril, also lange vor den Ereignissen aus “Der Hobbit” und “Der Herr der Ringe”. Das “Silmarillion” ist leider nicht so bekannt wie die Kinofassungen vom Hobbit und HDR, aber lasst euch gesagt sein: Der Balrog, mit dem Gandalf kämpft, stammt aus jener Zeit. Gott, hab ich eine Gänsehaut während der fast neun Minuten, die der Song dauert!
Zum Schluss dürfen wir uns beim Headbangen zu ‘This One’s For You’, einem Song für die FEANOR-Community, verausgaben – Dankeschön, ich ziehe meinen Hut! “Hellhammer” ist für mich nicht einfach nur ein Album – es ist ein bockstarkes True Heavy Metal Album! FEANOR haben mit internationaler Power, großartigen Gästen und unbändigem Herzblut ein Werk geschaffen, das sowohl brachiale Hymnen als auch berührende Momente bietet. Jeder Track hat seine eigene Wucht, seine eigene Geschichte, und doch wirkt alles wie aus einem Guss – geschmiedet aus elbischem Stahl. Ich muss einfach nochmal die Ballade ‘The Ballad Of Beren And Luthien’ erwähnen, in der wir zurück ins Erste Zeitalter von Mittelerde entführt werden, in die Zeit der großen Kriege um die Silmaril – lange bevor Bilbo oder Frodo überhaupt ihre Abenteuer begannen. FEANOR verwandeln diese uralte Geschichte von Liebe und Opfer in ein musikalisches Epos. Mit einer Spielzeit von 67 Minuten ist “Hellhammer” eine Reise durch Mythen, Kämpfe, Siege und Verluste – und ein Geschenk an alle, die wahren Heavy Metal mit Seele, Schwert und Stahl im Herzen lieben. Dieses Album ist Pflichtstoff für Fans von Manowar, Running Wild, Grave Digger und allen, die den Ruf des True Metal hören.
Tobi Stahl vergibt 9 von 10 Punkten