Über Frontiers Music kommt das neue Album der italienischen Dark Metaller FALSE MEMORIES, dass den Titel “Hybrid Ego System” trägt und nach “The Last Night Of Fall” (2021) sowie “Chimerical” (2018) das dritte Studioalbum ist. Geschrieben wurde “Hybrid Ego System” von Gitarrist/Produzent Francesco Savino (Demons Down, T3NORS) und Sängerin Rossella Moscatello. Neben Savino und Moscatello vervollständigen Schlagzeuger Emanuele Cossu, Gitarrist Moreno Palmisano und der neue Bassist Davide Tavecchia das Line-Up. Als Gastmusikerin ist die legendäre Sängerin Anette Olzon (The Dark Element, ex-Nightwish) an Bord und singt im Duett mit Rossella den Track ´The Storm Inside´. Die Band beschreibt ihren Musikstil als prog beeinflussten Dark Metal und zählt Bands wie Katatonia, Anathema, Lacuna Coil und The Gathering zu ihren Einflüssen.

Mit dem angesprochenen ´The Storm Inside´ eröffnen die Italiener ihre neue Scheibe und Anette Olzon wie auch Rossella Moscatello ziehen den Hörer in ihren Bann. Die kraftvollen Stimmen der beiden Frauen kommen vor allem im Refrain zur Geltung. Gänzlich ohne stimmlichen Support laufen alle restlichen Songs ab, dafür bekommt man in ´Holding On´ Growls geboten, die man gerne öfter einbauen darf. Mit feinen Pianoklängen startet der langsame Song ´Rising Tide´, stellt dann Gitarren und den Gesang in den Vordergrund, der wieder mit Growls “gewürzt” wird. ´The Other Side´ bleibt auf langer Strecke ebenfalls soft, nimmt  gegen Ende aber Fahrt auf. Mit mehr Druck kommt ´Rise Again´ um die Ecke, ´Concrete´ gehört, trotz ruhiger Phasen, auch zu den Liedern mit mehr Pfeffer im Hintern. Im Grunde sind auch ´Insanity´, ´From Dust´ und ´Fragments Of Your Ego´ im bisher gehörten Stil gehalten und machen ebenso Spaß wie ihre Vorgänger. ´Shed My Skin´ legt den Fokus sehr auf die schöne Stimme von Frontfrau Rosella und ist ein schöner Abschluss des Albums. In der digitalen Version des Albums gibt es ´The Storm Inside´, als “Rosella only” Version und kann zum Beispiel bei Streamingdiensten angehört werden.

Auf “Hybrid Ego System” forciert die Band weiterhin ihre Passion für Dark und Symphonic Metal, vernachlässigt aber keineswegs den progressiven Teil ihrer Musik. Die harschen Vocals und Growls klingen gut, wenn auch noch nicht sehr gut, aber daran kann man arbeiten, wenn man möchte. Mir gefallen die verschiedenen Facetten von FALSE MEMORIES, die sie auf “Hybrid Ego System” zeigen. Weiterhin wirkt die Band reifer und gefestigter, einzig ein “richtiger” Hit fehlt mir auf der Scheibe, die über die Spielzeit von 55 Minuten trotzdem gut gefällt und Fans des Genres definitiv gefallen wird.

Tobi Stahl vergibt 8 von 10 Punkten

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