EZRA BROOKS/SERPENT RIDER – VISIONS OF ESOTERIC SPLENDOR (SPLIT)

EZRA BROOKS/SERPENT RIDER

Titel: VISIONS OF ESOTERIC SPLENDOR (SPLIT-CD)

Label: NO REMORSE RECORDS

Spieldauer: 35:54 Minuten

Ein kanadisches Ein-Mann-Metal-Projekt (EZRA BROOKS) und eine US-amerikanische Epic Metalband (SERPENT RIDER) teilen sich diese auf 500 CDs und 500 Vinyle limitierte Split-Scheibe. Bevor beide Projekte die Arbeiten für ein jeweiliges Debütalbum in Angriff nehmen werden, erscheint das gemeinsame Werk „Visions Of Esoteric Splendor“. Die acht Tracks der Platte werden brüderlich unter den Protagonisten aufgeteilt, so dass jede Gruppe vier Kompositionen beisteuern konnte.

Hinter EZRA BROOKS verbirgt sich der Kanadier Shawn Vincent (Smoulder, Ex-Hrom), der an der Gitarre von Matt Preston (Prelude To Ruin, Ex-Ghost Tower) unterstützt wird. Bei solch treibenden Songs wie ‚The Helm Of Sacorb‘ und ‚Am I Just Paranoid?‘ stehen dann auch die Gitarren gegenüber dem Gesang in dieser traditionellen 80er-Produktion klar im Vordergrund.

Das Duo kreiert klassischen Heavy/Epic Metal mit wirbelnden Melodien und üppigen Soli sowie kauzigen Sci-Fi-Anteilen und Fantasy-Lyrics im Stil von Brocas Helm, Slough Feg und Tales Of Medusa. Das gilt ebenso für ‚When The Future Fails‘ mit seinem interessanten Aufbau und seiner dunklen Atmosphäre. Zum Schluss überraschen EZRA BROOKS noch mit einer flotten und unerwarteten Coverversion von ‚Legions‘ der portugiesischen Metalband Ironsword.

Das US-Quartett SERPENT RIDER, das sich 2015 unter dem Namen Skyway Corsair gründete und nun seit 2017 unter dem neuen, von Manilla Road´s ´The Ram´ inspirierten Namen firmiert, besteht aus Sängerin R. Villar, den Gitarristen K.S. Kuciemba und Brandon Corsair sowie Bassist/Schlagzeuger Andrew Lee.

Die ersten beiden Songs ‚The Mask Of The Wolf‘ und ‚Echidna‘ setzen die Geschwindigkeit recht hoch an und erst einmal ist nichts vom gewohnten und erwarteten epischen und doomigen Heavy Metalsound zu hören. SERPENT RIDER samt der kraftvollen Vocals ihrer Frontfrau klingen hier eher nach 90er Prog Metal und erinnern etwas an den okkulten Psychedelic von The Devil´s Blood.

‚The Wretch‘ beinhaltet sowohl flotte als auch schleppende Parts und rückt erneut den betörenden, weiblichen Gesang in den Vordergrund. Die Auswahl der Coverversion zum Schluss der zweiten, mir deutlich besser gefallenden Albumhälfte, ist auch hier überraschend. Die melodische Bearbeitung von ‚Flowers Of My Youth‘ (1993) der griechischen Black Metaller Varathron weiß jedoch durchaus zu gefallen und macht mächtig Spaß.

Michael Gaspar vergibt 7 von 10 Punkten