
EXILED HOPE
Titel: APOCRYPHA
Label: INDEPENDENT RELEASE
Spieldauer: 56:46 Minuten
VÖ: 11. April 2025
Die Blackened Power Metal Künstlerin EXILED HOPE veröffentlicht ihre dritte musikalische “Installation” und setzt mit diesem zwölf Tracks umfassenden Werk mit dem Titel “Apocrypha“ die musikalische Erzählung rund um ihren konfliktbeladenen Protagonisten in seinem Fantasy Setup fort.
Dazu bedient sich die US-amerikanische Multiinstrumentalistin Sofia Frasz, Mastermind des Projekts, einer einzigartigen Mischung von Power, Folk und Black Metal, die man vielleicht auch als Atmospheric oder Symphonic Black Metal bezeichnen könnte.
Die Stücke sind mal hart, wild und scheinbar chaotisch, andererseits aber auch mal ruhig und atmosphärisch, wieder zu anderen Zeitpunkten symphonisch und feierlich. Dass dies auch im direkten Wechsel und innerhalb der Songs geschieht, macht die Sache ungeheuer interessant, dynamisch und abwechslungsreich.
Der eröffnende, melodische Titeltrack dient als Einleitung und offenbart die Kämpfe und tiefe innere Zerrissenheit der Hauptperson, bevor der flotte Ohrwurm `The Day Will Come´ und das ätherisch-eingängige mit vielen Tempowechseln und ersten Screams und Growls spielende `Blood Of The Ancients´ folgen.
Die zweigeteilte Ballade `Dreamwalker´ bringt mehr Varianten ins Spiel, geht schon etwas heavier zu Werke und stellt den ersten Gastbeitrag und das erste Duett der Scheibe dar, denn den Gesang teilt sich Frasz hier mit dem mexikanischen Singer/Songwriter/Solokünstler Metal Matt. `Over For You´ vereint Folk und Melodic Death Einflüsse mit flottem, kraftvollen Riffing, Keys, Soli und schnell wechselnden cleanen und aggressiven Vocals.
Das folgende `Altar Of Moloch´ ist der zweite Song mit einem Cameo Auftritt. Gemeinsam mit Imperator Mortem keift, brüllt, growlt und schreit die Mastermind bei dem harten Stück um die Wette. `The Silence Is Deafening´ setzt da eher auf eine emotionalere, leicht melancholische Schiene und den Wechsel aus elektrischen und akustischen Gitarrenparts, bevor `Behold My Shattered Skies´ auch gesanglich vollends die Folk Note in den Vordergrund stellt und Inspiration vom Videospiel „The Witcher 3: The Wild Hunt“ beinhaltet.
Der längste, beste und vielseitigste Track der Scheibe ist das folgende `Deathslayer´, über acht Minuten zwischen kontrastreichen Vocals, Orchestrierungen und Chören. Nahtlos schließt sich das schnelle, melodische `Lightborn´ mit seinen sanften Synthies, düsteren Streichern und harten Riffs an.
Das Instrumental `Remnants´ beginnt mit Piano-/Synthie- und Celloklängen und ist die Einleitung zum und Ruhe vor dem abschließenden Sturm `Forbidden Majesties´, mit dem ein ausgereifter, durchdachter und anspruchsvoller Silberling sein würdiges, facettenreiches Finale erhält.
“Apocrypha“ ist alles andere als Easy Listening und die drei Jahre harter Arbeit, die in ihm stecken, sind in jeder Note hör- und fühlbar. Die Tracks sind so tiefgründig wie unterhaltsam, stimmig, fordern und vielseitig. Und vielleicht das Beste: die zwölf Kompositionen erzählen in der vorgegebenen Reihenfolge eine Geschichte und nehmen den Hörer mit auf eine Reise, jede kann aber auch mit ihrem eigenen Charakter und ihren individuellen Stimmungen für sich selbst stehen.
Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten