EX DEO
Titel: YEAR OF THE FOUR EMPERORS (EP)
Label: REIGNING PHOENIX MUSIC
Spieldauer: 18:48 Minuten
VÖ: 10. Januar 2025
Der vier Tracks starke Kurzplayer “Year Of The Four Emperors“ ist Gegenstand dieser Rezension und kommt von den Metallern EX DEO. Die Stücke gefallen mir mit jedem Durchlauf besser und sollten unbedingt dazu führen, die bisher vier Studioalben der gemischt kanadischen und US-amerikanischen Band einmal genauer auszuchecken.
Die Symphonic Death Metaller sehen sich als „living embodiment of the might, majesty, and madness of Ancient Rome“ und wollen mir ihren facettenreichen Songs und ihrem ungewöhnlichen Stilmix den Hörern die römische Geschichte näherbringen.
Gründungsvater der 2008 aus der Taufe gehobenen Truppe ist der musikalische Visionär und Kataklysm Frontmann Maurizio Iacono, der sich auch mit seinem Projekt Invictus metallisch experimentierfreudig präsentiert.
EX DEO schlagen die Brücke zwischen antikem Ruhm und moderner Brutalität sowie hartem Death Metal und üppigen Orchestrierungen sowie einem guten Schuss Theatralik und Pathos, so groß und unbezwingbar wie das Römische Reich selbst.
Personell kann Iacono dabei aus dem Vollen schöpfen und greift mit den beiden Gitarristen Jean-François Dagenais und Stéphane Barbe sowie Drummer James Payne auf drei aktuelle Kataklysm Mitglieder zurück. Hinzu kommen Dano Apekian am Bass sowie die orchestralen Kompositionen von Clemens Wijers.
Während sich beispielsweise “The Immortal Wars” (2017) mit den punischen Kriegen zwischen Hannibal und Rom und der direkte Vorgänger “The Thirteen Years Of Nero” (2021) dem Gewaltherrscher und Brandstifter der judisch-claudischen Dynastie beschäftigten, ist das sogenannte Vierkaiserjahr 69 nach Christus inhaltlicher Gegenstand der neuen Scheibe und ihrer vier Tracks.
Diese tragen dann auch die Namen der vier Herrscher ‘Galba’, der direkte Nachfolger Neros, ‘Otho’, ‘Vitellius’ und ‘Vespasian’, die in diesem von allerhand Chaos und Umwälzungen geprägten Jahr, Anspruch auf die Kaiserwürde im Römischen Reich erhoben. Letztlich konnte sich übrigens Vespasian durchsetzen, der die neue Dynastie der Flavier begründete.
„This is not merely music – it is history reborn, a symphonic tempest of ambition, betrayal, and triumph.“ – EX DEO liefern die perfekte Symbiose aus todesmetallischer Härte und symphonischem Anspruch.
Hinzu treten ein großer Abwechslungsreichtum mit isolierten Violinen- und Pianoklängen, Chören, gesprochenen Passagen und vielen spannenden Elementen mehr. Mit “Year Of The Four Emperors” verschiebt die Band einmal mehr alle stilistischen Grenzen und präsentiert mitreißende Hymnen von Krieg, Verrat und Triumph.
Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten