EVILDEAD – TOXIC GRACE

EVILDEAD

Titel: TOXIC GRACE

Label: STEAMHAMMER/SPV

Spieldauer: 35:32 Minuten

VÖ: 24. Mai 2024

Sterile und modern produzierte Platten insbesondere aus dem Lager der etablierten Bands sind ja nicht immer zur Freude der geneigten Hörerschaft. Auf der einen Seite durchaus verständlich, wird doch manchmal der mechanistische Eindruck und gleichklingende Sound als Plastikproduktion empfunden. Andererseits sind solche Produktionen doch Ausdruck eines gewissen Zeitgeists, Produzenten wie zum Beispiel Andy Sneap oder die selbst produzierenden Bands werden also gleichermaßen verehrt und verachtet.

Im vorliegenden Fall von EVILDEADs neuer Scheibe „Toxic Grace“ ist meines Erachtens eine sterile Produktion nicht zwangsläufig Maß angesagt. Wenngleich die Produktion gerade im Gitarrenbereich natürlich mächtig ausgefallen ist und dagegen die Bassdrum manchmal etwas saftlos vor sich her klackert. Daher klingt die Scheibe an einigen Stellen etwas, sagen wir mal vorsichtig, unrund.

Die Songs gehen soweit dann aber in Ordnung, insbesondere der Opener ‚F.A.F.O‘ fräst erstmal alles weg. Die Tracks sind klassisch im meist schnellen Thrashtempo gehalten und EVILDEAD sind natürlich Profis genug um hier auch ausreichend Abwechslung einzubringen. Zweites Highlight meines Erachtens ist das morbide und an Dead Skin Mask erinnernde ‚Poetic Omen‘. Für mich auffallend ist Keith Flores Stimme, die mich bei einigen Tracks fatal an Rob Mayo von den leider längst vergessenen Bostoner Thrashern von Wargasm erinnert.

Fazit: EVILDEAD legen hier eine ordentliche Platte auf, die ihre Momente und Qualitäten hat. Zwingend ist sie aber vielleicht eher für Komplettisten. Die Scheibe macht in jedem Fall Spaß und ist wieder mal mit einem großartigen Coverartwork aus der Feder von Dan Goldsworthy veredelt, der sich zwar im Ed Repka Rezitativ bedient aber dennoch seine Akzente setzen kann.

Ingo Holzhäuser vergibt 7,5 von 10 Punkten