ERIDU
Titel: ENUMA ELISH
Label: INDEPENDENT
Spieldauer: 42:08 Minuten
VÖ: 14. April 2023
Melodischer und bisweilen symphonischer Death Metal mit stellenweise Black Metal Einflüssen offenbaren ERIDU. Aus einer der schönsten Städte Deutschlands stammend veröffentlichen die Münchner mit „Enuma Elish“ ihren zweiten Longplayer nach dem Debütalbum aus dem Jahr 2021.
Somit sind die Bayern noch relativ jung im Geschäft beschwören allerdings textlich im wahrsten Sinne die alten Götter herauf. Kern der textuellen um nicht zu sagen konzeptionellen Ausrichtung ist das alte Mesopotamien. Zwar sind die selbsterklärte wie auch von den der Kollegen der schreibenden Zunft besagten „orientalischen Elemente“ meines Erachtens durchweg überschaubar. Eine Band wie Nile hat da mehr Orient in ihren Hyperblasts zu bieten, dennoch fokussieren sich ERIDU immer wieder in diese Richtung. Das muss man durchweg aber auch positiv sehen: sie erscheinen daher nicht als reiner Melechesh und Konsorten-Klon, sondern firmieren weitgehend eigenständig.
ERIDU halten dazu ein doch recht weit gefächertes Soundgefüge vor, das von symphonischer Epik über instrumentale Melancholie bis zur dystopisch-düsteren Blastlandschaft die Charaktereigenschaften des babylonischen Gottes Marduk abbildet. Eine zum Sound stimmige und niemals überborden moderne Produktion darf der geneigte Hörer hier erwarten. Kraftvoll-opulent und dennoch ehrlich sind zwei wesentliche Devisen dieser Scheibe.
Mein Fazit und Siegerehrung: Mit Skepsis bin ich dieser Scheibe begegnet, die mich dennoch mit all ihren Facetten überzeugen konnte. Ich bin kein großer Freund von Melodic Death Metal und noch weniger von symphonischem Overkill, aber das hier eingestellte Maß präsentiert eine junge, frische und aufstrebende Band im besten Sinne. Hörenswerte Leistung!
Zu erwerben bei Bandcamp: https://eriduofficial.bandcamp.com/album/enuma-elish
Ingo Holzhäuser vergibt 8 von 10 Punkten