Ereb Altor
Titel: Järtecken
Label: Hammerheart Records
Spieldauer: Minuten
Haben die Jungs also doch parallel an den Isole- und Ereb Altor-Alben gearbeitet. Nachdem ersteres qualitativ deutlich an der Arbeitsteilung gelitten hat, macht „Järtecken“ zu Beginn Hoffnung, dass die Musen diesmal eben hier ihr Manna verteilt haben. Der Opener „Avgudadyrkans Väg“ und insbesondere das superbe „Queen Of All Seas“ feuern aus allen Epic-Rohren und stopfen die im Cover sich andeutenden früh-ulveresken Schwarzmetall-Pulver bereits mit in den Lauf, ohne es jedoch zu übertreiben. Läuft bis dahin wirklich, ohne Frage. Danach ballermannert man sich zeitweise allerdings in einen derben Rausch, der an das garstige Drittwerk „Gastrike“ erinnern lässt, auf dem dereinst das quorthonsche Frühwerk Einzug in den Kosmos Ereb Altors hielt. Die Riffs sind dabei wirklich gelungen („Alliance In Blood“), jedoch übertreibt man es m. E. im Laufe der Zeit mit den von gelegentlichen symphonischen Einschüben („My Demon Inside“) aufgelockerten Attacken („Prepare For War“ könnte beinahe schon von Watain stammen) und vergisst dabei, dass die große Stärke der Band einst in elegischen Melodieführungen bestand. Naja, das galt eben auch für Isole… Viehisches Gerödel steht den Schweden nur so semi; es verhält sich ungefähr so, als würde eine technisch hochbegabte Fußballmannschaft plötzlich die Stutzen runterkrempeln und einen auf Walter Frosch machen. Ganz so schlimm ist es aber wirklich auch nicht – erhabene Momente wie jene im Mittelteil von „Hvergelmir“ entschädigen durchaus für einige zu knallig geratene Passagen. „With Fire In My Heart“ (epische Primordial-Gitarren) stellt dann auch noch einmal zur Schau, was nicht nur ich an Ereb Altor lieben gelernt habe: abwechslungsreiches, dynamisches Songwriting der deluxe-Klasse, garniert von superben melodischen Spitzen. In Zukunft bitte wieder mehr davon…
Patrick Müller vergibt keine Bewertung