EPICA – OMEGA

EPICA

Titel: OMEGA

Label: Nuclear Blast

Spieldauer: 70:43 Minuten

Nach “The Holografic Principle“ (2016) und “The Quantum Enigma“ (2014) stellt das vorliegende “Omega“ den gelungenen Abschluss der „metaphysischen Trilogie“ EPICA´s, ihren ersten Longplayer nach nunmehr fünf Jahren und das achte Studioalbum insgesamt dar. Dazu fahren die niederländischen Symphonic Metaller ordentlich auf und setzen neben vielen ethnisch-orientalischen Instrumenten, mehrere Chöre und das imposante Prager Philharmonie Orchester ein. Dies sorgt einmal mehr für ein monumentales Klangbild, während die bombastischen Kompositionen und die perfekte Produktion ihr Übriges tun.

Persönlich finde ich EPICA ja am stärksten, wenn sie energetische, kompakte Songs mit einem dynamischen Wechsel aus den männlichen Growls und Simone Simons’ „normaler“ Singstimme mit eher wenig Pathos und Theatralik produzieren. Und davon gibt es auf “Omega“ eine ganze Menge, als Beispiele seien das gleich zu Beginn platzierte ‘Abyss Of Time – Countdown To Singularity’ sowie ‚Gaia‘, und ‘Code Of Life“ genannt. Ebenso der fantastische Doppelpack gegen Ende der Platte aus ‘Synergize – Manic Manifest’ und ‘Twilight Reverie – The Hypnagogic State’, die zudem mit packenden Gitarrensoli aufwarten. Um einiges balladesker geht es bei ‘The Skeleton Key’ (diese Chöre!!!) zu, während das ebenfalls sehr ruhige ‘Rivers’ Radio- oder gar ESC-Potential afuweist und völlig ohne den Growl-Gesang von Mark Jansen auskommt. Tatsächlich ist es öfter so, dass man sich an der ein oder anderen Stelle fragt, ob dieser denn nun immer wirklich nötig ist, bzw. ob oder wie der jeweilige Song ohne ihn funktioniert oder gar besser geklungen hätte.

Mit ‘Kingdom Of Heaven Part 3 – The Antediluvian Universe’ fährt die Band schließlich zudem einen über 13-minütigen Longtrack auf, der nochmals sämtliche Trademarks des Schaffens und der Bandgeschichte beinhaltet. Der aber in meinen Augen, wie auch manch anderer der längeren Tracks ein paar Längen aufweist, was einen weiteren kleinen Kritikpunkt darstellt. So manches Mal gewinnt man den Eindruck, dass an der ein oder anderen Stelle einfach zu viel gewollt und zu viel Bombast in die einzelnen Songs hineingepackt wurde. Dann und wann ist eben weniger mehr, aber trotzdem haben wir es hier mit dem ersten symphonischen Meisterwerk des noch jungen Jahres zu tun, mit dem sich die Niederländer nicht hinter den finnischen Kollegen von Nightwish zu verstecken brauchen und dessen kompositorische Dichte und Experimentierfreude manchmal gar an Machwerke aus dem Hause Therion heranreicht.

Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten