
EPICA
Titel: ASPIRAL
Label: NUCLEAR BLAST RECORDS
Spieldauer: 61:17 Minuten
VÖ: 11. April 2025
Das niederländische Symphonic Metal Aushängeschild EPICA stellt sein neuestes Studiowerk “Aspiral“ in die Regale und überzeugt ein weiteres Mal mit einem beinahe einzigartigen, ausgereiften und schlagkräftigen Sound.
Symphonic Metal Acts gibt es wie Sand am mehr, aber die fette Mischung aus hartem, modernem, beinahe thrashigem Riffing, opulenten Chören und den bombastischen Orchestrierungen und majestätischen Synthies von Coen Janssen sowie der mitreißenden und angenehm „mittelhohen“ Stimme von Frontfrau Simone Simons, kontrastiert durch die aggressiven, häufig eingesetzten harschen Vocals/Growls von Gitarrist Mark Jansen, gepaart mit starkem, abwechslungsreichem Songwriting mit manchmal beinahe progressiven Strukturen, emotionaler Dramatik und atmosphärischer Tiefe sowie der glasklaren, druckvollen Produktion von Joost van den Broek dürfte in dieser Qualität, Kombination und Perfektion ziemlich einzigartig sein.
Die elf neuen Tracks versprühen eine düstere Stimmung und bilden eine schlüssige Einheit vom begeisternden Opener `Cross The Divide´ bis zum minimalistischen, träumerischen, abschließenden Titeltrack. Ein stimmungsvolles Highlight wie `Arcana´ mit seinem Kinderchor oder den packenden Ohrwurm `Eye Of The Storm´ können EPICA genauso mitreißend in Szene setzen wie monumental-cineastische, meisterlich arrangierte Longtracks wie die dreiteilige Fortsetzung der `A New Age Dawns´ Saga mit den Teilen VII bis IX, welche aus allen orchestralen, extravaganten und musikalischen Rohren ballern, was das Zeug hält.
Und auch Kontraste wie zwischen der in Teilen beinahe zarten Vorabsingle `T.I.M.E.´ sowie dem folgenden melodramatisch-wuchtigen `Apparition` tun sich auf und passen sich problem- und makellos in das großartige Gesamtwerk ein.
“Aspiral“ ist Symphonic Metal Champions League, stringent und homogen, stimmungsvoll und vielseitig, fesselnd und kraftvoll, dunkel und magisch. Meilensteine wie “The Holographic Principle“ (2016) und vielleicht auch “The Quantum Enigma“ (2014) bleiben in der beeindruckenden Diskographie dennoch unerreicht, allzu groß ist der Abstand allerdings nicht.
Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten