Das Wichtigste vorab: Das, was ENFORCED hier auf ihrem Zweitling abliefern, ist schon ein mächtiges Brett. Die fünf Jungs aus Richmond, Virginia spielen brutalen Thrash mit Death Metal Anleihen und Hardcore Attitude, die einem aus den Boxen entgegen springt.

‘The Doctrine‘ eröffnet in Asphyx-wenn-sie-schnell-sind Manier, ist also schon mal eine echte Abrissbirne. Ein wenig Thrash lastiger aber innerhalb dieses Brutal Death-Thrash Stilmixes fühlen sich ENFORCED hörbar wohl und sind verdammt gut in dem, was sie da tun. Neun Songs voller schneidender Riffs, gebrüllter (!) Vocals und straight in die Fresse Songs, die ohne sinnlose Schnörkel zum Punkt kommen, füllen das Album. Meistens schnell und hart, selten vom Gas, wenn dann unnachgiebig stampfend und nie ohne Wucht. Dazu gesellen sich die nötigen songschreiberischen Qualitäten des Quintetts, die zwar durchgängig derb zur Sache gehen, sich aber nicht in pures Geknüppel flüchten und noch echte Songs schreiben. So fühlt man sich nie zu sehr an andere Bands erinnert und man hat trotzdem  good old violent fun in Musik gegossen.

Klar, mal erinnert ein Riff an die ganz großen des Genres. Slayer, Exodus und Co. grüßen mal „zart“ aber durch die hardcorigen, sich beinahe überschlagenden und vor allem die ständig wütend schreienden Vocals heben sich ENFORCED dann letztlich doch deutlich ab.

Ohne lang herumzuschwafeln, Songs wie der Nackenbrecher ‚Beneath Me‘ oder ‚Malignance‘ sind einfach rohe Gewalt, nein, eine entfesselte Thrash-Death Urgewalt, da stört auch keine kleine Schwächephase, die (fast) jeder Longplayer mal hat.

Sven Bernhardt vergibt 8,5 von 10 Punkten

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